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Das Flatrate-Experiment

Test neuer Geschäftsmodelle mit ungewissem Ausgang: Mit dem Start von „Kindle Unlimited rückt das Thema E-Book-Flatrates wieder ganz oben auf die Agenda, getrieben von der Marktmacht des Online-Marktführers Amazon. Fast zeitgleich startet auch das Düsseldorfer Start-up Readfy den Versuchsballon, ob sich eine E-Book-Flatrate auch durch Werbeerlöse finanzieren lässt (mehr zum Thema im buchreport-Dossier zu E-Book-Abos).

E-Book-Flatrates sind nicht neu, zweieinhalb Jahre zuvor hatte hierzulande die von Holtzbrinck und Random House ins Leben gerufene E-Book-Bibliothek Skoobe ein Abomodell lanciert, jetzt gewinnt das Thema an Fahrt und es entwickeln sich neue Konfliktfelder. Denn: Mit zunehmender Bedeutung kostenpflichtiger E-Book-Mietmodelle wachsen die Befürchtungen einiger Verlage, dass der (nahezu) kostenlose E-Book-Verleih durch Bibliotheken ihre digitalen Geschäftsmodelle gefährde. Zumal die Bibliotheken Druck machen, dass grundsätzlich alle Digitalangebote für den Leihverkehr verfügbar sein sollten. 

Nachdem die Bibliotheken ihrer Forderung nach einer entsprechenden Änderung des Urheberrechts mit einer europaweiten Kampagne Nachdruck verliehen haben, bezieht der Börsenverein Stellung: Die geforderte Schrankenregelung hätte „gravierende Folgen für die gesamte Literaturversorgung“. Matthias Ulmer, Vorsitzender des Verleger-Ausschusses (VA), empfiehlt stattdessen im buchreport-Interview eine Nutzergebühr für den Verleih in Bibliotheken – ein Vorschlag, der wiederum von den Bibliotheken vehement abgelehnt wird. Eine weitere Baustelle tut sich auf, als der Bibliotheksdienstleister EKZ testweise einen Kaufbutton für E-Books in der „Onleihe“ installiert, heißt: Bibliotheken werden zum Verkäufer und Wettbewerber des Buchhandels (mehr zum Thema im buchreport-Dossier zum E-Book-Verleih).

Die bisherigen Teile des buchreport.de-Jahresrückblicks:

Teil 1

Teil 2

Teil 3

Teil 4

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