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Das Leseverhalten von Kindern bleibt stabil

Konkurrenz fürs Buch: In der Freizeit der Kinder konkurrieren Bücher mehr denn je mit weiteren Freizeitbeschäftigungen und Medienformaten.

Womit verbringen 6- bis 13-Jährige ihre Freizeit? Welche Rolle spielen Medien in den Kinderzimmern? Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest gibt mit der aktuellen Ausgabe seiner repräsentativen KIM-Studie (Kindheit, Internet, Medien) Antworten. Auch zum Stellenwert des Buches als Freizeitbeschäftigung wurden Kinder befragt:

  • 16% der Kinder lesen jeden Tag oder fast jeden Tag zum Spaß.
  • 35% greifen ein- oder mehrmals pro Woche zum Buch.
  • 32% lesen seltener als wöchentlich in ihrer Freizeit.
  • 17% bezeichnen sich als Nichtleser.
  • Mädchen zählen mit 58% häufiger als Jungen (43%) zu den regelmäßigen Lesern, die mindestens einmal in der Woche ein Buch in die Hand nehmen.
  • Den größten Anteil der regelmäßigen Leser hat die Altersgruppe der 8- bis 9-Jährigen (57%).
  • 46% der Befragten gaben zum Zeitpunkt der Umfrage an, gerade ein Buch zu lesen.

Laut Forschungsverbund ist das Leseverhalten der Kinder über die Jahre sehr stabil: Die Forscher haben keine nennenswerten Veränderungen zur KIM-Studie 2016 festgestellt.

Neben dem Lesen von Büchern wurde auch die Nutzung von Audioformaten untersucht: 52% aller 6- bis 13-Jährigen hört zumindest selten Hörspiele oder Hörbücher, jeder Vierte regelmäßig (26%). Mädchen (29%) zeigen auch hier eine etwas stärkere Affinität als Jungen (24%). Im Altersverlauf nimmt der Anteil der regelmäßigen Nutzer deutlich ab.

 

Viel Medienwettbewerb fürs Buch

Bei der Bewertung der von Kindern genutzten Medien durch die Eltern/Erzieher werden Bücher weiterhin sehr wertgeschätzt. Es erhält Höchstwerte bei den Funktionen:

  • „fördert die Fantasie von Kindern“
  • „ist wichtig für Schulerfolg“
  • „Kinder lernen aus Medien“.

Damit sorgen Bücher zugleich auch für wenig Konflikte in der Familie über die Mediennutzung, ungünstigen Einfluss usw.

In der Freizeit der Kinder konkurrieren Bücher mehr denn je mit weiteren Freizeitbeschäftigungen und Medienformaten. Weiterhin nimmt das Fernsehen den größten Teil im Medienalltag der Kinder ein, die onlinebasierte Bewegtbildnutzung wie Youtube gewinnt jedoch an Bedeutung. Ab etwa 10 Jahren nimmt die Nutzung von Streaming-Diensten, Social Media und Messengern wie Whatsapp deutlich zu.

Diesen Medienaktivitäten gehen die 6- bis 13-Jährigen in ihrer Freizeit am häufigsten nach:

  • 96% der Kinder nennen Fernsehen (über alle Verbreitungswege) als regelmäßige Tätigkeit (mindestens einmal pro Woche).
  • Für 72% der Befragten ist das Hören von Musik relevant.
  • 60% nutzen digitale Spiele mindestens wöchentlich.
  • 60% nutzen regelmäßig ein Mobil- bzw. Smartphone.
  • 55% der Kinder surfen mindestens einmal pro Woche im Internet.
  • 54% hören regelmäßig Radio.
  • 53% der Grundschüler nutzen den Computer offline.
  • 51% der 6- bis 13-Jährigen greift regelmäßig zum Buch.

Trotz der hohen Dynamik der Medienwelt ist der mediale Alltag der Grundschüler von hoher Stabilität gekennzeichnet, lautet ein Fazit der Studie.

 

  • Die 90-seitige KIM-Studie untersucht besonders intensiv den Umgang von Kindern und Jugendlichen mit technischen Medien. Dafür wurden im Frühsommer 2018 rund 1200 Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren sowie ihre Haupterzieher zu ihrem Mediennutzungsverhalten befragt. Hier geht es zum Download.

Was lesen Kinder?

Im Rahmen der KIM-Studie haben die Forscher bei den gelesenen Titeln der 6- bis 13-Jährigen eine große Bandbreite festgestellt, die Favoriten haben sich in den vergangenen Jahren jedoch nur unwesentlich verändert und sind durchweg Serien/Reihen:

  • „Harry Potter“
  • „Gregs Tagebuch“
  • „Die drei Fragezeichen“
  • „Die Schule der magischen Tiere“
  • „Lotta Leben“
  • „Bibi und Tina“

Quelle: KIM-Studie 2018

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