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Zwischen Unterhaltung und Verstörung: Tumulte erinnern an alte Zeiten

Die Frankfurter Buchmesse hat wieder vielen Vieles geboten. Zwischen der spitzenpolitischen Eröffnung mit Merkel und Macron und feierlicher Nachdenklichkeit über die Rolle der Literatur in verstörenden Zeiten beim Friedenspreis-Finale wurde es auch politisch handgreiflich.

Laut Medienberichten kam es am Samstag zu Tumulten am Rande einer Veranstaltung des rechten Antaios-Verlags sowie zu Beschädigungen von Büchern des ebenfalls im rechten Spektrum angesiedelten Manuscriptum-Verlags. Eine Rolle spielten dabei auch Auftritte des AfD-Politikers Björn Höcke. Hier Links zu den Berichten von

Börsenverein und Buchmesse hatten im Vorfeld zur „aktiven Auseinandersetzung“ mit rechten Verlage aufgefordert. Der Börsenverein trete aktiv für die Meinungsfreiheit ein. Das bedeute, „dass wir Verlage oder einzelne Titel, die nicht gegen geltendes Recht verstoßen, nicht von der Frankfurter Buchmesse ausschließen“. Hier das ausführliche Statement vor der Buchmesse.

Nach den Tumulten distanzierten sich Messechef Juergen Boos und Börsenvereins-Hauptgeschäftsführer Alexander Skipis von den „gezielten Provokationen, Sachbeschädigungen und tätlichen Übergriffen zwischen linken und rechten Gruppierungen“, die erst durch einen Polizei-Einsatz aufgelöst wurden. Boos und Skipis: „Wir verurteilen jede Form der Gewalt. Sie verhindert den Austausch von politischen Positionen. Wir werden sie als Mittel der Auseinandersetzung nicht zulassen.“

Politisch motivierte Handgreiflichkeiten und Tumulte auf der Buchmesse sind vor allem aus den späten 1960er Jahren überliefert, als etwa der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) den Stand der Springer-Literaturbeilage „Welt der Literatur“ belagerte. Die Frankfurter Buchmesse 1968 ist sogar als „Polizeimesse“ in die Geschichte eingegangen, bei der sogar zeitweise eine Messehalle geschlossen wurde.

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