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Bertelsmann bestätigt Interesse an Simon & Schuster

Thomas Rabe (c) Bertelsmann

Wenn weltweit ein Publikumsbuchverlag zum Verkauf steht, wird die Bertelsmann-Buchsparte Penguin Random House (PRH) fast schon automatisch als potenzieller Kaufaspirant genannt. Offiziell eingeräumt wird dieses Interesse vorab selten, aber es gibt Ausnahmen. So wie jetzt in den USA im Fall von Simon & Schuster. Bertelsmann-CEO Thomas Rabe hat in einem Interview mit der „Financial Times“ bestätigt, dass der Gütersloher Medienkonzern und seine mit der Zentrale in New York angesiedelte internationale Buchtochter PRH ihren Hut in den Ring werfen wollen, wenn der Übernahmepoker um die drittgrößte US-Publikumsverlagsgruppe in die entscheidende Phase geht.

ViacomCBS hatte Simon & Schuster im März ein Verkaufsschild umgehängt, weil der Buchverlag nicht mehr zum digitalen Kerngeschäft des stark auf Film- und Fernsehnetzwerke fokussierten Medienkonzerns passt, der im November durch die Fusion von Viacom und CBS entstanden ist. Durch die Corona-Pandemie wurden alle Verkaufsgespräche vorerst auf Eis gelegt. CEO Bob Bakish will sie aber so schnell wie möglich wiederbeleben.

Ob PRH tatsächlich zum Zuge kommen wird, wird sich zeigen. Mögliche Einwände der Wettbewerbsbehörden scheint Thomas Rabe jedenfalls nicht zu fürchten. Bertelsmann hatte gerade in seinem Halbjahresbericht das Buchgeschäft als auch in der Coronakrise „robust“ gelobt.

Als potenzieller Käufer wurde in den USA zuletzt immer wieder HarperCollins ins Gespräch gebracht. Die Nr. 2 im Reigen der nordamerikanischen Top-5-Publikumsverlagsgruppen hinter PRH hat mit Rupert Murdochs News Corp. einen ebenso solventen wie buchaffinen Eigentümer. HarperCollins-CEO Brian Murray hatte kürzlich bei einer Mitarbeiterversammlung bereits sein Interesse an Simon & Schuster bestätigt.

Simon & Schuster ist in den USA mit einem Jahresumsatz von 814 Mio Dollar (2019) ein verlegerisches Schwergewicht. Der Verlag spielt die ganze Bandbreite eines klassischen Publikumsverlags, ganz besonders erfolgreich ist das politische Sachbuchprogramm, das 2020 einen Bestseller nach dem andern abliefert und aktuell mit der Donald-Trump-Abrechnung „Too Much an Never Enough“ von Mary L. Trump für Furore sorgt (in Deutsch bei Heyne und Nr.1 der SPIEGEL-Bestsellerliste).

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