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Bei Erotik zählt die Fortsetzung

Barbara Heinzius (Foto: Susi Knoll).

Die Goldmann-Lektorin Barbara Heinzius hat vor fünf Jahren die Erfolgsserie „Shades of Grey“ für den deutschen Buchmarkt entdeckt und damit eine Welle ausgelöst. Der „Shades“-Effekt hat das Erotik-Genre in den Mainstream befördert.

Wie hat sich das Segment Erotik seit dem Erfolg von „Shades of Grey“ verändert?

Der Buchmarkt hat sich insgesamt verändert, was das Segment Erotik anbelangt. Im Goldmann-Taschenbuch erscheint im Schnitt eine erotische Trilogie und eine New-Adult-Serie mit jüngeren Protagonisten pro Programm. Der „Shades“-Effekt hat bewirkt, dass dieses Genre der expliziteren Unterhaltungsliteratur für Frauen im Mainstream angekommen ist. Die Nachfrage ist nach wie vor sehr hoch. Darauf haben in der Folge alle großen Publikumsverlage in Deutschland reagiert.

Das Label „Erotik“ ist also, anders als vor zehn Jahren, auch ein Verkaufsargument? 

Vor zehn Jahren wurde Erotik abwertend und etwas verschämt als sogenannte „Bückware“ bezeichnet, heute ist das Genre in den meisten Fällen ein Erfolgsgarant. Das sieht auch der Buchhandel so. Hier ist ein neues Selbstbewusstsein und auch Selbstverständnis entstanden.

Hat sich die Zielgruppe verändert?

„Fifty Shades of Grey“ wurde ja anfänglich etwas herablassend als „Mummy Porn“ bezeichnet. Mal abgesehen von der Wortwahl trifft es aber auch die Zielgruppe nicht wirklich. Der Erfolg rührt unter anderem daher, dass die Trilogie sowohl Frauen mittleren Alters als auch jüngere Leserinnen anspricht. Dies gilt umgekehrt für die New-Adult-Titel wie die Romane von S.C. Stephens oder Penelope Ward, die trotz der sehr jungen Protagonisten und einem College-Umfeld nicht nur von den jüngeren Leserinnen, sondern auch von reiferen Leserinnen begeistert aufgenommen werden.

Wie gehen Sie bei der Vermarktung vor?

Die große Herausforderung für erotische Romane ist es, jeweils eine eigene Cover-Optik zu finden: Die Bände müssen eindeutig als Erotik zu erkennen sein, gleichzeitig aber hochwertig aussehen und vor allem nicht die „Shades“-Anmutung kopieren. In der Vorschau präsentieren wir nicht die Einzelbände im Monat ihres Erscheinens, sondern die ganze Reihe als Einheit auf einer Doppelseite oder auf vier Seiten. Das heißt, es muss auf den ersten Blick kommuniziert werden, dass es sich nicht um Einzeltitel, sondern um eine Serie handelt.

Warum? Sind Reihen erfolgreicher?

Eindeutig: ja. Wenn die Leserinnen die Figuren eines erotischen Romans lieb gewonnen haben, möchten sie weitere Abenteuer der beiden erleben. Das bestätigten uns auch die vielen Rückmeldungen auf unseren Facebook-Seiten und Online-Portalen wie z.B. „Sinnliche Seiten“.

Das ausführliche Interview lesen Sie im buchreport.magazin 2/2017 (hier zu bestellen) oder hier als Digitalversion (Premium-Artikel).

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