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Aufschwung mit Tücken

Es tut sich was im Osten. Nach jahrelanger Krise keimen zarte Pflänzchen der Hoffnung im Buchhandel wie auch im gesamten Einzelhandel der neuen Bundesländer:

  • Der Immobilienvermittler Comfort kommt in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die ostdeutschen Innenstädte eine Renaissance erleben.
  • Der Bauboom von Einkaufszentren auf der grünen Wiese ist abgeflaut. Die Konsumtempel in den Randlagen, in denen vor allem die großen Buchhandelsketten vertreten sind, haben selbst mit schwindendem Zulauf und Leerständen zu kämpfen.
  • Die buchreport-Umsatzstatistik weist für die östlichen Bundesländer ein überdurchschnittliches Wachstum aus: Während der Buchhandel in ganz Deutschland 2007 ein Umsatzplus von 3% gegenüber dem Vorjahr meldete, lag der Zuwachs in den neuen Bundesländern von niedrigen Basiswerten aus bei 5%.
  • Auch im Alltagsgeschäft bemerken Buchhändler in den Innenstadt-Lagen der neuen Bundesländer, dass Kaufkraft und -lust ihrer Kunden langsam aber sicher zunehmen.

Die regionalen Unterschiede sind allerdings enorm. Spürbar ist der Aufschwung bisher nur in den wieder erblühten Städten. So berichtet etwa  Manfred Keiper (andere buchhandlung) aus Rostock: „Der allgemeine Trend entwickelt sich in Richtung City.“ Er habe aber auch die „böse Vermutung“, dass der Aufschwung auf Kosten sinkender Umsätze im Umland gehe.

Höhere Mieten bei geringerer Kaufkraft

Auch in den Städten kommt der zaghafte Aufschwung nicht immer bei den eingesessenen Buchhändlern an. Einer der Gründe: Die Wiederbelebung der Innenstädte ruft auch Konkurrenz auf den Plan. „Von einer Renaissance ist bei uns leider nicht viel zu spüren“, erklärt etwa Reingard Kretschmar-Dietrich von der Buchhandlung Rudolf Kretschmar in Bautzen. Im vergangenen Jahr eröffnete der Filialist Thalia eine 700-qm-Filiale im Bautzener Kornmarkt-Center.

Die Begehrlichkeiten der Konkurrenz könnten noch ein weiteres Problem der unabhängigen Buchhändler in den ostdeutschen Innenstädte verschärfen, das der Rostocker Sortimenter Manfred Keiper exemplarisch beschreibt: „Die Kaufkraft hier liegt bei ca 80% des Bundesdurchschnitts, aber die Mieten in der Stadt sind jetzt schon überdurchschnittlich.“

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