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Josef Haslinger arbeitet seine Geschichte auf

Josef Haslinger (Foto: ORF III/Peter Meierhofer)

Schon Anfang der 80er-Jahre schrieb Josef Haslinger über sexuellen Missbrauch in der Klosterschule, u.a. hatte der österreichische Schriftsteller und Ex-Klosterschüler seine Erfahrungen vor mehr als 30 Jahren in der Kurzgeschichte „Die plötzlichen Geschenke des Himmels“ verarbeitet. Im Sängerknabenkonvikt des Stiftes Zwettl war Haslinger von mehreren Pädagogen missbraucht worden. „Ich habe ja darüber gesprochen, vor allem habe ich literarische Texte geschrieben, in denen diese Dinge eine Rolle spielten. Das hatte einfach die Verharmlosung zur Folge“, sagte der Schriftsteller in einem Interview mit „Deutschlandfunk Kultur“ anlässlich seines jüngsten Buchs „Mein Fall“. In dem bei S. Fischer erschienenen Titel erzählt Haslinger seine Geschichte als „eine Mischung aus Reportage, Memoir und Chronik“ („Zeit“) und steigt damit auf Platz 1 der österreichischen Sachbuchbestsellerliste im Februar ein.

2018, nachdem die Täter gestorben waren, hatte sich Haslinger an die Ombudsstelle der Erzdiözese Wien für Opfer von Gewalt und sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche gewandt: „Ich konnte tatsächlich erst darüber sprechen, und zwar mit Namen und Adresse sozusagen, also wirklich die Täter benennen, als ich wusste, dass sie nicht mehr leben.“

Hier geht es zu den aktuellen Bestsellerlisten für Österreich und für die Schweiz (jeweils monatlich aktualisiert).

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