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Ältere holen auf

Internet, E-Mail, soziale Netzwerke – was vielen leicht von der Hand geht, gehört für einen Teil der Bevölkerung weiterhin nicht zum Alltag. Die Entwicklung der digitalen Gesellschaft in Deutschland stagniert auch im dritten Jahr in Folge. Das ist das Fazit des „(N)Onliner Atlas 2013“ der Initiative D21, einem Netzwerk von Wirtschaft und Politik zu Fragen der Informationsgesellschaft. Mit 24% seien 17 Mio Deutsche nach wie vor nicht Teil der digitalen Gesellschaft, und der digitale Graben schließe sich erst langsam.
Das Land ist in Bezug auf Geschlecht, Altersgruppen und Bildung weiterhin digital gespalten. Mehr Männer als Frauen sind online, mehr Junge als Alte und mehr Menschen mit hohem Bildungsabschluss als mit niedrigem. Hier gab es einige Verschiebungen zu beobachten: Der Zuwachs bei den weiblichen Befragten (1,3 Prozentpunkte) ist mehr als dreimal so groß wie bei den männlichen (0,4 Prozentpunkte), wenn auch auf niedrigem Niveau. Höher fallen die Zuwächse in der Altersgruppe der 50-bis über 70-Jährigen aus (2,0 Prozentpunkte bei Frauen, 3,3 Prozentpunkte bei Männern).
Außenstehende Skeptiver vs. Smarte Mobilisten
In einer weiteren D21-Studie werden außerdem sechs Gruppen von Internetnutzern identifiziert:
  • Außenstehende Skeptiker (29% Anteil an der Gesamtbevölkerung): Angehörige dieser Nutzergruppe sind durchschnittlich 63 Jahre alt, eher weiblich und verfügen über eine niedrige formale Bildunge. Nur jeder fünfte von ihnen nutzt das Internet, weil kaum Vorteile gesehen werden. Auch mit technischen Endgeräten sind sie eher schlecht ausgestattet.
  • Häusliche Gelegenheitsnutzer (28%): Im Schnitt 44 Jahre alte Frauen mit niedriger bis mittlerer formaler Bildung gehören dieser Gruppe an. Obwohl 98% das Internet nutzen, sind sie nur oberflächlich mit neuen Techniken vertraut. Die mit Abstand häufigste Online-Anwendung ist die Internetrecherche.
  • Vorsichtige Pragmatiker (10%): Nur unwesentlich jünger (43 Jahre), aber ebenfalls weiblich sind die vorsichtigen Pragmatiker. Sie agieren online sehr bedacht, um ihre persönlichen Daten zu schützen. 
  • Reflektierte Profis (15%): Sie sind eher männlich, durchschnittlich 41 Jahre alt, gut ausgebildet und haben ein hohes Einkommen. Diese Gruppe setzt sich kritisch mit dem Internet auseinander und nutzt es für Recherche und Preisvergleiche. Hier ist im Vergleich der höchste Anteil an Online-Shoppern zu sehen.
  • Passionierte Onliner (15%): Diese Gruppe ist überwiegend männlich, im Schnitt 37 Jahre alt, hat eine hohe formale Bildung und ist sehr an Internet- und Technikthemen interessiert. Ein Leben ohne Internet ist für sie nicht vorstellbar. Die Online-Nutzung spielt sowohl beruflich als auch privat eine große Rolle. Sie lesen Blogs und Foren und nutzen Online-Banking.
  • Smarte Mobilisten (3%): Noch jünger (32 Jahre) ist die ebenfalls männliche Gruppe der smarten Mobilisten. Sie stellen mit 13,1% den größten Anteil der Schüler. Jeder in dieser Nutzergruppe besitzt ein Smartphone, das 16 Stunden pro Tag im Einsatz ist. Demzufolge ist hier der höchste Anteil an mobilen Internetnutzern zu verzeichnen. Soziale Netzwerke sind selbstverständlich.

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