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Neue Strategie inklusive Abschied von »Jurion«

Online-Datenbank reloaded: Der Fachinformationsriese Wolters Kluwer verabschiedet sich von seinem einstigen Prestigeobjekt Jurion, mit dem der Anbieter, der sich selbst als Wissens- und Informationsdienstleister versteht, ab 2012 im juristischen Datenbankgeschäft mitmischte. Dafür sollen neue, technologisch aufgeladene Angebote nachrücken.

Es ist Wolters Kluwer nicht gelungen, über die ausgefeilte Datenbanklösung Jurion hinreichend Inhalte weiterer Anbieter zu akquirieren und einzubinden als Antwort auf die Breite des Konkurrenzangebots vor allem von C.H. Beck, dessen juristische Fachdatenbank Beck-online sich nach Verlagsangaben positiv entwickelt. Bei Wolters Kluwer steht hingegen nach rund 6 Jahren Jurion die Erkenntnis, dass die Klientel weniger durch den großen Wurf und den umfassenden Ansatz zu beeindrucken ist als durch effektive und ausgefeilte Problemlösungen im jeweiligen Fachgebiet.

Neustart unter der Dachmarke

Die möglichst große fachliche Bandbreite im juristischen Datenbankgeschäft will Wolters Kluwer Deutschland (WKD) deshalb künftig Mitbewerbern wie Beck-online und Juris überlassen. Sich komplett aus dem Datenbankgeschäft zurückzuziehen, kommt aber nicht in Frage. WKD-CEO Martina Bruder und die Doppelspitze im Geschäftsbereich Recht, Stephanie Walter (Inhalt) und Christian Lindemann (Digital), lösen stattdessen Jurion mit einer neuen und stärker zielgruppenspezifisch geprägten Online-Plattform ab. Sie wird unter der Dachmarke als Wolters Kluwer Online vermarktet und soll im Herbst starten und zunächst in einer längeren Übergangszeit parallel zu Jurion laufen. Überzeugen soll Wolters Kluwer Online als State-of-the-art-Lösung mit neuer Nutzerführung und neuen Funktionalitäten.

Mit Workflow-Lösungen für mehr Effizienz sorgen

Parallel dazu will WKD die Digitalisierung mit praxisnahen Workflow-Lösungen vorantreiben. Diese sollen den täglichen Arbeitsprozess einer eng gesteckten Zielgruppe abbilden und mit Automatismen unterstützen. Aktuell laufen dazu zwei Pilotprojekte in inhaltlichen Kernfeldern von WKD: eines mit Kanzleien mit Schwerpunkt im Baurecht und eines mit Kommunen, mit denen Lösungen für Sozial- und Jugendämter entwickelt werden.

 

Wolters-Kluwer-Standort in Hürth (Foto: Wolters Kluwer)

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