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55 Mio Gamer für 1 Mrd Dollar

Es gab einmal eine Zeit, in der Amazon von den Aktionären und Analysten vorgeworfen wurde, zu zögerlich bei größeren Übernahmen zu agieren. Die Zeit ist längst vorbei, spätestens seit den Zukäufen von Audible (Hörbuchdownloads, 2008), Zappos (Schuhe, Mode, 2009), Kiva Systems (Roboter, 2012) und Goodreads (Buchcommunity, 2013). Gestern präsentierte der Onliner eine seiner größten M&A-Deals: Die Gaming-Website Twitch gehört jetzt ebenfalls zum Amazon-Imperium.
970 Mio Dollar (in bar) hat Amazon für das erst 2011 gestartete Web-Angebot ausgegeben, bei dem Fans Gamern live beim Spielen zuschauen können. Bei Turnierspielen verfolgen bis zu 300.000 Fans den Video-Streams; 55 Mio Nutzer hat der Dienst nach eigenen Angaben. Auch Yahoo und Google sollen sich für Twitch interessiert haben, die Youtube-Mutter habe befürchtet, von Wettbewerbshütern ausgebremst zu werden, berichtet das Magazin „Forbes“.
Hier ein Beispiel für ein Twitch-Video, bei dem ein Nutzer Counterstrike spielt:
Amazons Übernahme von Twitch passt zur Strategie des Onliners, in große Communities im Unterhaltungssektor zu investieren:
  • 1998 kaufte Amazon die Filmplattform Internet Movie Database (IMDB), bei der die Nutzer Bewertungen und Kommentare abgeben können.
  • Im Buchbereich übernahm Amazon im vergangenen Jahr Goodreads. Die Community war zuletzt rasant gewachsen, im Juli 2013 verfügte Goodreads über rund 20 Mio Nutzer – eine Verdopplung binnen 11 Monaten.
Das Blog Techcrunch zeigt, dass Amazon bislang im Bewegtbildbereich (der eigene Videodienst heißt Prime Instant Video) kein user generated content zulässt, sondern ausschließlich auf Produktionen von eigenen oder anderen Studios setzt. Die Verbindungen zur Games-Branche seien demgegenüber schon stark ausgeprägt, Amazon verkaufe Spielekonsolen und Spiele und kenne insofern die Trends, im vergangenen Jahr habe sich Amazon den Spieleproduzenten Double Helix gekauft und Entwickler von Studios wie Microsoft, Valve, EA und Naughty Dog übernommen.

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