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360.000 Vielleser im Fokus

Mein-Literaturkreis.de soll sich zur ersten Anlaufstelle für Lese- und Literaturkreise im deutschsprachigen Raum entwickeln. In der buchreport.de-Start-up-Serie stellt Kerstin Hämke (Foto: Julia Heinrich) ihr Angebot vor.

Hämke war fast 20 Jahre in verschiedenen Führungspositionen in der Konsumgüterindustrie und der Telekommunikationsbranche tätig. Sie ist Gründerin eines Literaturkreises, der sich seit über zwölf Jahren regelmäßig trifft.

Ihr Konzept in drei Sätzen: 
Mein-Literaturkreis.de bietet Verlagen, Buchhandlungen und Autoren Informationen und Konzepte zur Ansprache der größten Social-Reading-Gruppe der Welt: den Lese- und Literaturkreisen.
Traf sich früher im 18. Jahrhundert die gesellschaftliche Elite in Literatursalons, um über Literatur zu diskutieren, so besprechen heute in Deutschland, Österreich und der Schweiz weit mehr als 360.000 VielleserInnen Bücher in Lese- und Literaturkreisen.
Als erstes Projekt ist die Webseite www.mein-literaturkreis.de mit dem Slogan ‚Gemeinsam die schönsten Seiten entdecken’ vor kurzem gestartet. Sie bietet den Mitgliedern von Lese- und Literaturkreisen Tipps zu Büchern, die sich besonders gut  für eine Diskussion eignen, nützliche Infos zur Gründung und Organisation sowie Möglichkeiten zum Austausch.

Ihr Einstieg in die Branche: 

Ich sehe es durchaus als Vorteil an, Quereinsteiger in die Buchbranche zu sein. Nach einem Studium der Betriebswirtschaftlehre mit Schwerpunkt Marketing hatte ich rund 20 Jahre lang leitende Positionen in Strategie, Marktforschung und Produktmanagement von innovativen Produkten in führenden Unternehmen der Konsumgüterindustrie und Telekommunikationsbranche inne. Unter anderem habe ich mich mit der Konzeption und Vermarktung von digitalen Content wie Musikdownloads befasst.
Ich finde es faszinierend, wie einerseits das Internet uns mobiler und unsere Kontakte virtueller gestaltet, andererseits aber der persönliche Austausch immer wichtiger wird. Online und analoge Welt intelligent zu verknüpfen und integrierte Konzepte für beide Welten zu entwickeln sehe ich als eine spannende Herausforderung.
Dies trifft gerade auch für Literatur zu: Der Austausch über Bücher ist zwar online ‚in’, Leser suchen aber gleichzeitig verstärkt Erlebnisse und den persönlichen Austausch  ihrer Leseerfahrung – zum Beispiel auf Literaturfestivals und in Lesekreisen. 
Meinen eigenen Literaturkreis habe ich bereits vor 13 Jahren gegründet. Bei der Suche im Internet nach Informationen und guten Buchtipps speziell für Lesekreise war ich überrascht, immer nur auf englischsprachige Webseiten zu gelangen. Also habe ich die Webseite, die ich gerne gefunden hätte, selbst konzipiert.

Ihre erste morgendliche Tat im Büro: 

Kanne Tee kochen, Notebook anschalten und einen sehnsüchtigen Blick auf den großen Stapel ungelesener Bücher werfen, für die die Zeit leider immer zu kurz ist.

Ihr letztes Telefonat: 

Mit zwei befreundeten Literaturkreisen in Hamburg und der Schweiz telefonieren, um die Kooperationsidee eines Verlages zu diskutieren.

Ihr Geheimtipp für Existenzgründer: 

Geheime Tipps kenne ich nicht. Ich persönlich halte viel davon Ideen frühzeitig mit den potentiellen Kunden bzw.  Nutzern zu testen. Mit dem Feedback das Produkt verbessern und erneut mit den Nutzern besprechen.

Ihre größten Stolpersteine: 

Gerade für internetbasierte Ideen ist es schwer, kompetente und zuverlässige Programmierer zu finden.

Auch in Lese- und Literaturkreisen gibt es LeserInnen, die die Haptik eines Buches der Online-Welt vorziehen: Für diese schreiben wir gerade einen Ratgeber mit Hinweisen zur Gründung, Organisation und Diskussion sowie vielen Buchtipps.

Ihr peinlichster Tweet oder Facebook-Post: 

Gibt es nicht. Sollte es allerdings so eine Peinlichkeit geben, wäre es wohl wenig klug, hier darüber zu sprechen.

Was Google von Ihnen besser nicht wüsste: 
Wenn ich das wüsste… Sicher weiß Google Dinge über mich, die ich nicht mal erahnen kann. Andererseits gibt es auch einiges, von dem ich möchte, dass Google es kennt, wie beispielsweise unsere Webseite. Die haben wir für die wichtigsten Suchbegriffe erfolgreich suchmaschinenoptimiert.

Ihr Unternehmen in fünf Jahren: 

MeinLiteraturkreis ist der Ansprechpartner zum Thema ‚Lese- und Literaturkreise’ im deutschsprachigen Raum: Für Bücher, die wir für eine gute Diskussion empfehlen können, entwickeln wir mit den Verlagen und Autoren Kooperationen und jährlich verleihen wir Auszeichnungen an die von unserer Community am besten bewerteten Bücher. Für Literaturkreise sind wir die erste Quelle für Buchtipps und unsere Online-Literaturkreise werden jeden Monat von vielen diskussionsfreudigen und anspruchsvollen LeserInnen besucht. Und unser Ratgeber ‚Leselust in Lese- und Literaturkreisen’ erscheint bereits in der 3. Auflage.

Im buchreport Startup-Check bislang erschienen:

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