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Mit Rückstand und Optimismus in den Jahresendspurt

Der Kopf ist oben und die Körper­haltung besser als der Spielstand an der Anzeigentafel. Zum großen Branchentreffen auf der Frankfurter Buchmesse lassen sich zum deutschen Publikumsmarkt folgende Befunde zusammentragen – dies ist eine Meldung aus dem buchreport.express 41/2018 zur Frankfurter Buchmesse, den es auch zum kostenlosen Test als E-Paper zu lesen gibt:

  • Umsatz: Nach den ersten 3 Quartalen liegt der Umsatz in Deutschland um gut 1% unter Vorjahr. Stationär gilt das auch für Marktführer Thalia, der jetzt seine Jahrestrend-Zahlen veröffentlicht hat.
  • Stimmung: Standort-Buchhändler zeigen sich gleichwohl optimistisch. In einer aktuellen buchreport-Umfrage erwarten beachtliche 44% fürs Gesamtjahr ein Umsatzplus und 30% zumindest ein stabiles Geschäft.
  • Investitionen: Die deutschen Vollbuchhandelsfilialisten sind nach Verkleinerungsrunden und Stabilisierung wieder auf Offensivkurs mit Übernahmen und eigener Standortentwicklung.

Dabei geht es ihnen nicht nur um die Verteilung des sich bereinigenden Marktes, sondern auch um Konzepte, den Buchhandel als Begegnungsort neu zu gestalten und Bücher neu zu inszenieren – mit der kritischen Botschaft an die Verlage, dass die bessere Inszenierung auch bedeutet, dass weniger Titel Platz auf der Bühne finden (s. die Einlassungen aus den Häusern Hugendubel PLUS-Beitrag, sowie Thalia und Osiander (PLUS-Beitrag).

Bleibt das große Thema der nach­lassenden Buch-Nachfrage. In der „Quo-vadis?“-Kundenschwundstudie des Börsenvereins wurden die Erfolge anderer Unterhaltungsmedien und verkürzte Aufmerksamkeitsspannen durch So­cial Media als Ursache identifiziert.

Auch zum Nachfrage-Rückgang gibt es jetzt neue Media-Control-Zahlen: In den ersten 9 Monaten wurden im deutschsprachigen Markt ca. 4,5 Mio weniger Bücher verkauft, vor allem weniger Romane.

 

September mit einem (erklärbaren) Umsatzminus

Die letzten beiden September-Wochen haben gute Umsätze beschert, aber die deutschsprachigen Buchmärkte haben den September mit einem Umsatzminus abgeschlossen:

Der stationäre Buchhandel musste durch einen 5. Sonntag im Vergleich zum September 2017 einen zusätzlichen Tag geschlossen halten. Der fehlende Verkaufstag schlägt rechnerisch mit –3% zu Buche, sodass das Buchgeschäft zumindest in Deutschland tatsächlich als „stabil“ gewertet werden kann.

Auch im Jahresverlauf fehlt kumuliert ein Verkaufstag, mit der positiven Perspektive, dass in diesem Oktober sogar 2 Verkaufstage mehr als 2017 zur Verfügung stehen.

Ins entscheidende 4. Quartal startet die deutsche Branche mit einem aufholbaren Rückstand: –1,1% im Gesamtmarkt und –1,4% im stationären Buchhandel. Auch Österreich könnte insgesamt mit derzeit –1,7% noch die Kurve bekommen; der stationäre Buchhandel hat allerdings schon über 4% Rückstand, ebenso wie der Schweizer Markt .

 

Die umsatzstärksten Bücher im September 2018

1.Sarrazin: Feindliche Übernahme24,99
2.Jonasson: Hundertjährige, …retten20,00
3.Korn: Zeitenwende19,95
4.Zeh: Neujahr20,00
5.Kollegah: Das ist Alpha!22,00
6.Heldt: Drei Frauen am See16,90
7.Kasten: Save Us12,90
8.Brown: Origin12,00
9.Harari: 21 Lektionen f. das 21. Jh.24,95
10.Lunde: Die Geschichte d. Bienen11,00
Erhebungszeitraum September 2018 in Deutschland, Österreich und Schweiz; Preise in Euro für Deutschland Quelle: Media Control Handelspanel

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