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Bastei Lübbe: Buch und Bits als Treiber

Kommt Bastei Lübbe unter dem neuen Vorstandschef Carel Halff in ruhiges Fahrwasser? Der börsennotierte Verlag präsentiert vor der morgigen Hauptversammlung Zahlen, die den gebeutelten Aktionären Mut machen sollen. Die Mediengruppe konnte im 1. Halbjahr 2017/2018 (Berichtszeitraum: 1. April bis 30. September) ein operatives Umsatz- und Ertragswachstum erzielen.  Beim Konzernergebnis schlägt die Abschreibung von Oolipo ins Kontor. Details aus dem Halbjahresbericht:

  • Insgesamt erwirtschaftete Bastei Lübbe in den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2017/2018 einen Konzernumsatz von 69,1 Mio Euro (Vorjahr: 66,2 Mio Euro). Dies entspricht einem Umsatzwachstum von 4,4 %, bereinigt um den aufgegebenen Geschäftsbereich Non-Book lag die Steigerungsrate bei 21,6 %.
  • Während das Segment Digital mit einem Umsatzplus von 107,1 % auf 5,8 Mio Euro (Vorjahr: 2,9 Mio Euro) das stärkste Wachstum verzeichnete, legte das Segment Buch, das beginnend mit dem 1. April 2017 auch die Umsätze mit digitalen eBook- und Audio-Erzeugnissen des Medienhauses enthält, um 46,7 % auf 45,3 Mio Euro zu (Vorjahr: 31,4 Mio Euro).
  • Wachstumstreiber waren im Wesentlichen der Start der aktuellen Bestseller „Das Fundament der Ewigkeit“ von Ken Follett und „Origin“ von Dan Brown. Wie Bastei Lübbe meldet, trug auch die Tochtergesellschaft Daedalic mit ihrem Spiele-Bestseller „The Long Journey Home“ zum Konzernwachstum bei.
  • Im Segment Retail (Buchpartner) lag der Umsatz mit 14,7 Mio Euro unter dem Vorjahreswert von 19,2 Mio Euro. Als Ursachen nennt Bastei Lübbe im Wesentlichen die gestiegene Retourenquote im Aktionsgeschäft sowie eine Auftragsschwäche im Bestsellergeschäft.
  • Der Umsatz im Geschäftsbereich Romanhefte und Rätselmagazine sank in einem insgesamt rückläufigen Marktsegment leicht um –4,3 % auf 4,7 Mio Euro (Vorjahr: 5,0 Mio Euro).

 

Oolipo-Abschreibung schlägt ins Kontor

Das im Berichtszeitraum erwirtschaftete Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) beläuft sich auf 5,9 Mio Euro (Vorjahr: 4,1 Mio Euro). Das Ergebnis vor Zinsen und Ertragsteuern (EBIT) wird mit –0,3 Mio Euro (Vorjahr: 1,9 Mio Euro) beziffert. Für diesen Rückgang sind im Wesentlichen die im zweiten Quartal verbuchten außerplanmäßigen Wertminderungen auf die immateriellen Vermögenswerte von Oolipo in Höhe von 3 Mio Euro verantwortlich. Die Streaming-Plattform bereitet Bastei Lübbe keine Freude mehr, weil die erwarteten und notwendigen Nutzerzahlen nicht erreicht wurden.

 

Halff: Zeichen des Umbruchs für Bastei Lübbe

Für Carel Halff ist die Entwicklung im abgelaufenen Geschäftshalbjahr ein Zeichen des Umbruchs. „Die Ergebnisse im ersten Halbjahr 2017/2018 entsprechen in Teilen des Konzerns nur knapp unseren Erwartungen. Die außerordentliche Abschreibung bei Oolipo ist unerfreulich. Dennoch war der Umgang mit dem technischen Wandel zu jeder Zeit ein steiniger Weg für die Anbieter etablierter Medienangebote, an dessen Ende aber oftmals dann innovative zusätzliche Angebote stehen“, kommentiert der Vorstandschef die Zahlen. Es bleibe unverändert das Ziel, die „Angebotspalette kontinuierlich zu analysieren, zu verbreitern und insgesamt zu verbessern.“ Und weiter: „Die Herausforderungen, unsere Ziele zu erreichen, sind ohne Frage gestiegen. Entscheidend wird wie in jedem Jahr das dritte Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft sein. Mit aktuellen Blockbustern, allen voran Ken Folletts ‚Das Fundament der Ewigkeit‘ und Dan Browns ‚Origin‘, ist die Bastei Lübbe AG gut aufgestellt.“

 

Prognose: 160 Mio Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2017/2018

Für das Geschäftsjahr 2017/2018 geht der Vorstand weiter von einem Umsatz in der Größenordnung von rund 160 Mio Euro (Vorjahr: 146,3 Mio Euro) aus. Dabei sei zu berücksichtigen, dass im Vergleich zum Vorjahr durch den aufgegebenen Geschäftsbereich „Räder“ im laufenden Geschäftsjahr Umsatz im Volumen von rund 15 Mio Euro weggefallen sei. Auch beim EBITDA bleibt es erklärtes Ziel, den Vorjahreswert von 5,4 Mio Euro deutlich zu übertreffen und ein Ergebnis Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen „in der Größenordnung von mindestens 14 Mio Euro zu erwirtschaften“. Aber: „Um diese Prognose einhalten zu können, müssen alle Segmente des Konzerns ihre Planungsziele für die letzten beiden Quartale des Geschäftsjahres erfüllen“, wird betont.

 

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