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Auf die Stärken setzen: Kulturarbeit, Kundenkontakt, Kaffee

Es klingt nicht nach Pflicht, sondern nach Liebe. „Buchhandlungen sind für mich wie Pralinenläden – ein Ort der Verführung“, kommt Ulrike Sosnitza ins Schwärmen, wenn sie vom Sortiment erzählt. Der persönliche Draht zum Kunden, die individuelle und ernst gemeinte Empfehlung sowie der Wohlfühlfaktor samt Kaffee zum Buch – all das schätzen die Autoren besonders, die bei der Woche unabhängiger Buchhandlungen (WuB) selbst in die Rolle des Händlers geschlüpft sind.

buchreport hat bei ihnen nachgefragt, was sie an den Indie-Buchhandlungen schätzen und wie sie deren Zukunft sehen. Teil 9 der „Erlebnisraum Buchhandel“-Serie mit Isabel Bogdan, die bei Stories! im Hamburger Falkenriedquartier zu Gast war und für die sich Buchhandelsbesuche so anfühlen, „als käme man zu Besuch zu Freunden“.

Isabel Bogdan

studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokyo. Die 1968 geborene Wahlhamburgerin ist Übersetzerin, Bloggerin und Schriftstellerin.

Ihr Debütroman „Der Pfau“ erschien bei Kiepenheuer & Witsch und stand auf der Shortlist für das „Lieblingsbuch des unabhängigen Buchhandels“.

Jens Wawrczeck, Takis Würger und Isabel Bogdan bei Stories! im Straßenbahnring/Falkenriedquartier (v.l., Foto: Stories!)

Worin liegt der Charme des unabhängigen Buchhandels?

Der Charme des unabhängigen Buchhandels liegt in seinem Charme. Jede Buchhandlung sieht anders aus, jede Buchhandlung kuratiert ihr Sortiment anders, jede Buchhändlerin hat ihren eigenen Geschmack, liest aber im Allgemeinen auch sehr breit drumherum. Und die unabhängigen Buchhändler kennen einen Großteil ihrer Kunden mit Namen und Lesevorlieben, es ist immer ein bisschen, als käme man zu Besuch zu Freunden.

Wie groß sind Ihre Sorgen um seinen Fortbestand?

Die Zahlen, die in letzter Zeit kursieren, sind erschreckend. Aber wenn ich Buchhändlerinnen im Umgang mit ihren Kunden erlebe, bin ich überzeugt, dass sie bleiben werden.

Was ist zu tun – außerhalb einer solchen Aktionswoche?

Auf die Stärken setzen. Das ist, glaube ich, vor allem Begeisterungsfähigkeit, dann natürlich Kulturarbeit in den Stadtteilen und Kleinstädten, Lesungen, direkter Kundenkontakt, Kaffee, ein schöner Laden, den man gern betritt, Freundlichkeit, kompetente Beratung, all sowas. Und sichtbar sein, über Social Media, Lokalpresse usw. Aber eigentlich glaube ich, dass die Buchhändlerinnnen und Buchhändler das selbst viel besser wissen als ich.

Erlebnisraum Buchhandel 

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