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Die wichtigsten Gründe, warum Fachkräfte beim Arbeitgeber bleiben

Die Nachfrage nach Fachkräften in Deutschland ist auf Rekordniveau. Im ersten Halbjahr 2017 wurden 33% mehr Stellen ausgeschrieben als vor fünf Jahren. Zum Vorjahr betrug das Wachstum 17%. Was Fachkräfte bei Ihnen hält, erfahren Sie im HR-Channel von buchreport.de.

 

Weiche Faktoren, auf die es ankommt

Fachkräfte sind wählerisch und haben genaue Vorstellungen von ihrem Job. Ein höheres Gehalt (74% Zustimmung) und mehr Freiheiten bei der Gestaltung des Arbeitstages (70% Zustimmung) sind für Fachkräfte attraktive Faktoren für einen Jobwechsel.

Doch welche Gründe sorgen dafür, dass sie bei ihrem Arbeitgeber bleiben möchten? Eine Studie mit mehr als 20.000 Fach- und Führungskräften zeigte im Sommer 2017, dass sich diese Faktoren teilweise stark von den Ansprüchen an einen neuen Job unterscheiden.

Land unter in Hamburg: Fachkräfte verzweifelt gesucht. Grafik: StepStone

Land unter in Hamburg: Fachkräfte verzweifelt gesucht. Grafik: StepStone

Hier sind die fünf wichtigsten Gründe dafür, dass Fachkräfte ihren Job beibehalten.

1. Eine gute Beziehung zu den Kollegen

Mit den Kollegen verbringen Berufstätige oft mehr Zeit als mit ihren Familien. Kein Wunder, dass die gute Beziehung zu den Kollegen am häufigsten als Grund angegeben wird, beim aktuellen Arbeitgeber zu bleiben. Ganze 85% der befragten Fachkräfte stimmen dieser Aussage zu. Jungen Talenten, die maximal drei Jahre Berufserfahrung haben, ist eine gute Beziehung zu den Kollegen sogar noch wichtiger (89%).

2. Wertschätzung der Arbeit

Wer Anerkennung und Lob für seine Arbeit erhält, entscheidet sich in der Regel dafür, seinem Arbeitgeber treu zu bleiben. Das sagen sowohl 83% der befragten Fachkräfte, aber auch der befragten Young Professionals.

Ein klares Signal für das Führungspersonal: Um Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, sollten Manager Zeichen der Anerkennung auch in den beruflichen Alltag integrieren. Gehaltserhöhungen, Beförderungen oder Teamevents können zwar positive Effekte haben, oft reicht aber schon ein freundliches Wort aus, um Wertschätzung zu signalisieren.

3. Gute Beziehungen zu den Vorgesetzten

Eine gute Arbeitsatmosphäre ist Fachkräften wichtig, damit sie sich in ihrem Job auch wohlfühlen. Allerdings gehört nicht nur eine gute Beziehung zu den Kollegen dazu, sondern auch zu den Vorgesetzten. Acht von zehn Fachkräften legen genau darauf großen Wert.

Für die Zufriedenheit der Mitarbeiter spielen die Organisationsform und der im Unternehmen vorherrschende Führungsstil eine entscheidende Rolle. Zusammen mit anderen Faktoren prägen sie die Unternehmenskultur. Eine ausgeprägte positive Unternehmenskultur hat Einfluss auf alle Faktoren, die Mitarbeiter an ihrem Arbeitgeber schätzen und ist damit die Basis für die Mitarbeiterbindung und das erfolgreiche Recruiting.

Die überwiegende Mehrheit der Fachkräfte in Deutschland kennt die übergeordneten Ziele ihrer Unternehmen. Wenn es allerdings um konkrete Strategien zur Erreichung dieser Ziele geht, sehen Fachkräfte noch Informationsdefizite: Nur vier von zehn Fachkräften meinen, von Führungskräften einen ausreichenden Einblick in die Gesamtstrategie des Unternehmens zu bekommen. Diese Informationen sind allerdings für produktives und engagiertes Arbeiten genauso unabdingbar wie ein klares Verständnis der eigenen Rolle im Unternehmen.

4. Work-Life-Balance

Leben und Arbeiten unter einen Hut zu bringen, ist vor allem für Eltern eine schwierige Aufgabe. Doch auch Fachkräfte mit weniger familiären Verantwortungen wünschen sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit. 75% der Befragten sehen eine positive Work-Life-Balance als wichtigen Faktor, um dem Arbeitgeber die Treue zu halten.

Personalkonzepte für die Zukunft

Mehr zum Thema Personalmanagement und -führung lesen Sie im HR-Channel von buchreport und Channel-Partner Bommersheim Consulting. Hier mehr…

Für Young Professionals ist ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Freizeit sogar noch wichtiger: Für 81% von ihnen ist eine positive Work-Life-Balance ein wesentlicher Grund, beim Arbeitgeber zu bleiben.

5. Entwicklungsmöglichkeiten und Weiterbildungsangebote

Mit einem Jobwechsel wollen Fachkräfte häufig ihren Karrierefortschritt vorantreiben: Neben einem besseren Gehalt kann auch eine Position mit mehr Verantwortung ausschlaggebend für einen Wechsel sein. Sind jedoch im eigenen Unternehmen genug Möglichkeiten vorhanden, die Karriereleiter weiter hinauf zu klettern und sich weiterzubilden, bleiben Fachkräfte in der Regel in ihrem Job (68%).

Young Professionals, die erst wenige Jahre Berufserfahrung besitzen, messen ihrem Karrierefortschritt eine noch höhere Bedeutung bei: 78% von ihnen würden bei entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten auf einen Wechsel zu einem anderen Unternehmen verzichten.

Diese Faktoren lassen Fachkräfte wechseln – oder halten sie. Grafik: StepStone

Diese Faktoren lassen Fachkräfte wechseln – oder halten sie. Grafik: StepStone

Über die StepStone Studie „Recruiting Insights – Kandidaten im Fokus“

Für die Studie hat StepStone im zweiten Quartal 2017 eine Online-Befragung unter 20.000 Fach- und Führungskräften in Deutschland durchgeführt, darunter waren rund 15.000 Fachkräfte ohne Personalverantwortung und rund 5.000 Führungskräfte. Daneben befragte StepStone online rund 3.500 Recruiter und Manager, die für Personalbeschaffung zuständig sind.

In der Studie umreißt StepStone die Lage auf dem Arbeitsmarkt für Fachkräfte unterschiedlicher Berufsgruppen, gibt Einblick in die Präferenzen und Erwartungen bei der Jobsuche, schildert die Erfahrungen der Fachkräfte im Bewerbungsprozess und gibt Empfehlungen für eine erfolgreiche Rekrutierung in digitalen Kanälen.

Die vollständige StepStone-Studie „Recruiting Insights – Kandidaten im Fokus“ hier herunterladen.

 

Teaserbild: Unsplash.

Kommentare

1 Kommentar zu "Die wichtigsten Gründe, warum Fachkräfte beim Arbeitgeber bleiben"

  1. In Zeiten des Fachkräftemangels und hoher Wechselbereitschaft unter den Arbeitnehmern ist die Mitarbeiterbindung ein zentrales Anliegen. Wertvolle Anregungen hierzu erhalten Unternehmer in den TAB-Unternehmerboards (TAB steht für „The Alternative Board“). Das Besondere ist, dass Unternehmer verschiedener Branchen sich gegenseitig beraten, auf Grundlage ihres gesamten Wissens und ihrer Erfahrung. Quasi jede unternehmerische Herausforderung, die es für ein Board-Mitglied gibt, kann zur Sprache kommen!

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