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Begutachtete Begutachtung

Die Wissenschaftspublizistik ist im Wandel: Verlage und Bibliotheken verhandeln die Rahmenbedingungen neu mit vertrieblichen Paketlösungen (Big Deals) und neuen Geschäftsmodellen für den Übergang zum Open-Access-System. Der Gesetzgeber reformiert mit einer „Wissen für alle“-Politik das Wissenschaftsurheberrecht.

Indes bürgt die Wissenschaftsgemeinde im jahrzehntelang erprobten Modell des Peer-Reviews für die Qualität der publizierten Inhalte. Aber wie lässt sich das in der „Publish or Perish“-Umgebung, die für ein immer größeres Publikationsaufkommen sorgt, künftig noch leisten? Ein Report des britischen Wissenschaftsverlags BioMed Central und des Technologiedienstleisters Digital Science geht dieser Frage nach, steckt Problemfelder und neue Ansätze für die gegenseitige Kontrolle unter Forschern ab:

  • Gutachterwahl: Nachwuchsforscher, Frauen und Gutachter unterschiedlicher Nationalitäten sollen für Diversität und neue Impulse sorgen.
  • Gutachterqualifikation: Gutachtertrainings sollen qualifizierte Kritik innerhalb gesetzter Richtlinien hervorbringen.
  • Anreize schaffen: Die freiwillige und unbezahlte Arbeit der Gutachter muss von allen Beteiligten stärker anerkannt und gewürdigt werden.
  • Transparenz: Es braucht neue Modelle des Peer-Reviews, insbesondere solche, die zu größerer Transparenz führen, etwa indem die Gutachter und ihre Kritiken öffentlich gemacht werden („open peer review“) oder indem sie sich direkt mit den Autoren austauschen („interactive peer review“).
  • Effizienz: Verlagsübergreifende Begutachtungsprozesse und automatisierte Prüfprozesse mittels künstlicher Intelligenz sollen für größere Effizienz im oft langwierigen Begutachtungsprozess sorgen.

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