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Junge Verlagsmenschen: Der Mindestlohn schlägt durch, aber …

Der Verein Junge Verlagsmenschen hat beim Branchennachwuchs nachgefragt: Wie ist es um die Einstiegschancen bestellt und könnt Ihr von Eurem Gehalt leben? Die Ergebnisse zeichnen das Bild einer Branche, deren Nachwuchs unter schwierigen Rahmenbedingungen arbeitet, den Job aber trotzdem gerne macht.

Großen Einfluss auf die Einstiegsbedingungen hat nach Einschätzung der Jungen Verlagsmenschen das Mindestlohngesetz. Während das durchschnittliche Volontariatsgehalt mittlerweile fast auf Mindestlohnniveau liege, sei es jedoch deutlich schwerer geworden, einen Praktikumsplatz zu finden:

  • Verlage stellen bevorzugt Pflichtpraktikanten ein, da für sie kein Mindestlohn gezahlt werden muss.
  • Die befragten Praktikanten bekommen im Schnitt 287 Euro.
  • Knapp 40% der Praktika sind unbezahlt.
  • 93% der befragten Praktikanten müssen auf zusätzliche finanzielle Quellen wie Familie oder Nebenjob zurückgreifen.

„Einige können sich ein Praktikum in unserer Branche schlichtweg nicht leisten“, kommentiert Vereinsvorstand Cigdem Aker. Dennoch: 78 % der Befragten sind so zufrieden mit dem Job, dass sie ihr Praktikumsunternehmen weiterempfehlen würden.

70% der befragten Volontäre können nicht von ihrem Gehalt leben

Volontäre verdienen im Schnitt 1.327 Euro brutto und damit im Vergleich zur letzten Umfrage von Januar 2015 gut 200 Euro mehr. Bei 40 % der Befragten erhöht sich das Gehalt im Laufe des Volontariats zudem.

Trotz allgemein gestiegener Vergütung: 2 von 3 Volontären sind weiterhin auf finanzielle Unterstützung von Verwandten, Partnern oder dem Staat angewiesen oder haben trotz Vollzeit-Volontariatsstelle einen Nebenjob.

Die Umfrage wurde von 15.12.2016 bis 31.1.2017 durchgeführt. Knapp 800 Personen nahmen daran teil, 89% davon waren weiblich.

Kommentare

1 Kommentar zu "Junge Verlagsmenschen: Der Mindestlohn schlägt durch, aber …"

  1. Es ist traurig, dass Ärzte die Doppelbelastung nicht wahrnehmen wollen. Ich war auch gezwungen, mir neben dem Volontariat einen gut bezahlten Job zu suchen und freiberuflich zu arbeiten.
    Irgendwann wurde es zuviel, ich bekam Halluzinationen und konnte nicht mehr vorm Bildschirm sitzen. In der Psychiatrie bekam ich die Diagnose Paranoide Schizophrenie und jahrelang heftige Psychopharmaka, mit denen es mir überhaupt nicht gut ging. Trotzdem nahm ich mir keinen Krankenschein, da die Arbeitslage gerade besser und entspannter wurde, nachdem die Durststrecke am Anfang überstanden war. Leider war ich gezwungen, 4 Jahre lang einen Psychotherapeuten aufzusuchen, der meine wirklichen Probleme nicht verstehen wollte.

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