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3D-Druck kurz vor dem Durchbruch?

In der Industrie ist 3D-Druck längst angekommen – wie bekannt ist die Technologie aber bei den Verbrauchern? Überraschendes Ergebnis einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom: Fast 9 von 10 Befragten kennen das Verfahren, mit dem Kreative dreidimensionale Objekte auf Knopfdruck erstellen können.

Die repräsentative Befragung von rund 1000 Bundesbürgern ab 14 Jahren ergab, dass 87% – etwa 61 Mio Bundesbürger – schon einmal von 3D-Druck gehört oder gelesen haben. Knapp jeder Fünfte (18%) hat sogar schon selbst einmal einen 3D-Druck angefertigt oder anfertigen lassen; mehr als die Hälfte (55%) kann sich vorstellen, dies künftig zu tun; ein Viertel hat an der Technologie grundsätzlich kein Interesse.

Fast jeder fünfte deutsche Verbraucher hat bereits dreidimensional gedruckt.

 

Weitere Ergebnisse:

  • Einsatzgebiete: Die unter Verbrauchern bekanntesten Einsatzgebiete sind die Architektur (89%), die Medizin (85%), die Industrie (81%) und 3D-Selfie-Figuren (74%) – also dreidimensionale Abbilder seiner selbst.
  • Objekte: Interessant finden die Verbraucher insbesondere 3D-Selfies, Accessoires/Schmuck, Spielzeug, Deko-Artikel und Ersatzteile, die aus dem Drucker kommen. Weniger gefragt sind Lebensmittel wie etwa Figuren aus Zuckerguss oder Kuchenteig, die gedruckt werden können.
  • Materialien: Aktuell verarbeiten 3D-Drucker größtenteils thermoplastische Kunststoffe – Verbraucher interessieren sich darüberhinaus hauptsächlich für Materialien wie stabilere Metalle (86%), Keramik (78%), Silikon (65%) und Gips (48%). Erfahrungen damit gesammelt haben aber nur weniger der Befragten.
  • Druck-Orte: Vielen Verbrauchern ist heute nicht bekannt, wo man einen 3D-Druck – auch ohne eigenes Gerät – anfertigen kann. Fablabs, also offene Werkstätten, in denen entsprechende innovative Geräte zur Verfügung stehen, und 3D-Labore an Universitäten kennt nur rund jeder vierte Befragte (28%). 22% ist keine einzige Möglichkeit bekannt, einen 3D-Druck anzufertigen. Grundsätzlich ist das Interesse an der Nutzung der Technologie auch ohne eigenes Gerät bei den Endverbrauchern groß: Mehr als die Hälfte (55%) sagt, dass sie gerne einen 3D-Copyshop nach dem Vorbild klassischer Copyshops nutzen würden.
  • Anschaffungsneigung: 3D-Drucker zum Kauf sind zwei Dritteln der Verbraucher (64%) noch zu teuer. Jeder Dritte (34%) würde dafür nicht mehr als 500 Euro bezahlen, ebenso viele sogar nur bis zu 100 Euro (30%).
    Aussicht: 90% sind der Meinung, dass sich 3D-Druck auf lange Sicht in privaten Haushalten durchsetzen wird. Ein Drittel (36%) meint, dass dies bereits in fünf Jahren der Fall sein wird.

„Unsere Zahlen zeigen die große Chance für Anbieter von 3D-Druckern auf dem Endverbrauchermarkt. Mittelfristig kann 3D-Druck mit seinen breiten Anwendungsmöglichkeiten zum Massenprodukt werden“, so Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. Um den Durchbruch im Hausgebrauch zu schaffen, müssten die Geräte aber noch anwenderfreundlicher und günstiger werden.„Wenn die Anschaffungskosten und die Zugangsschwellen weiter sinken, wird 3D-Druck künftig ein selbstverständlicher Bestandteil unseres Alltags sein“, so Berg.


3D-Drucker gehören zu den Standards der Maker-Bewegung, die Harenberg Kommunikation und Heise Medien in den Buchhandel holt. In diesem Jahr sind über zehn Mini Maker Faires geplant, u.a. bei der Mayerschen und Wittwer. Auch 3D-Drucker werden vor Ort in den Filialen gezeigt. Weitere Informationen finden Sie im Maker-Channel auf buchreport.de und – falls Sie Interesse haben, selbst eine Maker-Messe zu veranstalten oder dort mit Ihren Produkten vertreten zu sein –  unter harenberg-maker.de.

 

Kommentare

3 Kommentare zu "3D-Druck kurz vor dem Durchbruch?"

  1. Ich denke die Vorstellung, wie ein 3D-Druck funktunioniert im FDM-Verfahren, ist inzwischen wirklich auch bei Menschen privat angekommen. Das neue Retailing mit diesen Geräten werden sie die nächsten Jahre beigebracht bekommen. Bleibt zu hoffen auch von deutschen Unternehmen und nicht nur aus USA und Asien…

  2. Ich würde jetzt nicht von einem Verfahren oder einer Technolgie sprechen, sondern eher vielen 3D Druck Verfahren/Technologien (FDM, SLA, SLS, 3DP,…).

    So eine 3D-Copyshop Variante gibt es in den ersten Zügen schon. Ab und an findet man in größeren Städten Läden, in denen man etwas 3D-drucken lassen kann. Ich kann mir vorstellen, dass das noch mehr wird, obwohl über größere Online-Druckservices oder individuelle 3D Hubs jetzt schon viel möglich ist.

    Ich denke auch, dass es mehr und mehr Reparaturservices für 3D Drucker geben wird.

    Das mit dem „anwenderfreundlicher und günstiger“ – dem stimme ich ebenfalls zu. Entgegen meinem Vorredner finde ich, dass die meisten Geräte für Privatanwender eben noch nicht „einfach zu bedienen“ sind. Bei fast jedem Gerät muss man mit Problemen rechnen. Einfach was ausdrucken, wie beim 2D-Druck, – soweit ist die Technik im allgemeinen da noch nicht.

  3. 3d Druck ist wahrhaftig eine extrem praktische Sache. In Zeiten, in denen die Industrie mittlerweile sogar ganze Häuser mit dem 3d Drucker herstellt, sind auch für den Heimanwender unzählige Szenarien denkbar.

    Beispiele sind kaputte Türklinken, das abgebrochene Lenkrad am Kinderspielzeug oder auch einfach nur tolle Dekosachen. Alles Dinge die man selbst herstellen kann.

    Ich habe bspw. mit einem 3d Drucker ein Modell unseres verstorbenen Hundes gedruckt. Echt toll.

    Doch Anfänger sollten eine Sache wissen. Der 3d Drucker ist meist einfach zu bedienen. Schwieriger ist das Erstellen von 3d Modellen mit der Software. Da muss man sich auf jeden Fall reinarbeiten.

    KG

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