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Jedes dritte deutsche Start-up wäre lieber in den USA

Wie ist das Klima für Start-ups in Deutschland? Es könnte freundlicher sein, zeigt eine Umfrage des Digital-Verbands Bitkom unter 143 Gründern. Viele digitale Start-ups klagen über eine schwierige Suche nach einem Investor, das traditionelle Denken ihrer Kunden oder Ärger mit Ämtern und Behörden. Details:

  • Jeweils mehr als die Hälfte der Gründer gibt an, dass Finanzierungsprobleme, zu traditionell denkende Kunden (je 55%) und die Bürokratie (52%) besonders große Hemmnisse für ihr junges Unternehmen sind.
  • Mit deutlichem Abstand folgen Themen wie die fehlende Kooperation mit etablierten Firmen (32%), das Mindestlohngesetz, das vor allem auch die Beschäftigung von Praktikanten mit hohem Aufwand verbindet (28%), der Fachkräftemangel (27%) sowie hohe Steuern und eine starke Regulierung in der jeweiligen Branche (26%).
  • Jeder fünfte Gründer (20%) würde sich eine schnelle Internetverbindung wünschen.
  • Gleichzeitig sagt aber rund jeder Zweite (46%), dass sich die Situation des eigenen Start-ups in den vergangenen zwei Jahren verbessert hat.

 


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„Die Regierungen in Bund und Ländern haben in den vergangenen Jahren die Bedeutung von Start-ups für die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland erkannt und es ist auch eine Menge passiert. Gerade an den Stellen, wo die Politik direkten Einfluss hat, wie etwa beim Kontakt mit Ämtern und Behörden, muss aber noch mehr passieren, damit Deutschland zu der Start-up-Nation in Europa werden kann“, sagt Lucie Volquartz, Referentin Start-ups beim Bitkom.

Derzeit würden nur 44% der Gründer wieder in Deutschland gründen, wenn sie völlig frei entscheiden könnten. Allein 32% würden lieber in die USA gehen, insbesondere weil sie sich dort bessere Finanzbedingungen (84%) oder weniger Regulierung (56%) versprechen. Auch die Nähe zu potenziellen Kunden (39%) und ein besserer Austausch mit anderen Start-ups (34%) spielt für viele Gründer eine Rolle.


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Weitere Befunde:

  • Im Durchschnitt beschäftigen digitale Start-ups 15 Mitarbeiter. Mehr als jedes zweite Start-up hat im vergangenen Jahr neue Stellen geschaffen (58%). 72% planen 2016 Neueinstellungen und gerade einmal 1% will Stellen abbauen.
  • Bei den eigenen Mitarbeitern sind Start-ups in Deutschland international orientiert. Sechs von zehn beschäftigen ausländische Mitarbeiter (56%). Je größer das Unternehmen ist, desto höher ist dieser Anteil. Im Schnitt arbeiten Menschen aus fünf unterschiedlichen Nationen in Start-ups zusammen.
  • Start-ups brauchen in den kommenden zwei Jahren im Durchschnitt 2,4 Mio Euro Kapital. Nur jeder dritte Gründer (34%) gibt aktuell an, für die nächsten 24 Monate bereits ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben. 37% der Gründer können sich einen Börsengang vorstellen.

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