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Bundesregierung will Literatur stärker fördern

Monika Grütters hat in Berlin für das kommende Jahr einen neuen Förderschwerpunkt „Literatur“ angekündigt. Damit soll die Vielfalt der Buchbranche gefördert werden. Außerdem will sich die Kulturstaatsministerin weiter dafür einsetzen, dass die „rechtlichen Rahmenbedingungen für die Verlage wie für die Autoren stimmen“.

Monika Gruetters

Monika Gruetters (Foto: Bundesregierung)

In ihrer Rede (hier nachzulesen) vor dem Berliner Buchhändler Club (BBC) äußerte sich Grütters nicht im Detail zum neuen Förderschwerpunkt, gab aber bekannt, dass dafür ein zusätzliches Budget vorgesehen sei. Genaueres könne man erst sagen, wenn der Bundeshaushalt 2017 im Parlament beschlossen ist, so die Regierung auf Anfrage von buchreport.

Die CDU-Politikern setzte sich darüber hinaus ausführlich mit den Rahmenbedingungen der Buchbranche auseinander – was erreicht wurde und was noch fehlt:

  • Verteidigung der Buchpreisbindung durch die Ausweitung des Buchpreisbindungsgesetzes auf E-Books und Aussagen zu grenzüberschreitenden Verkäufen nach Deutschland.
  • Freihandelsabkommen TTIP – die Zusicherung von Handelskommissarin Malmström sei erfolgt, dass „auf keinen Fall“ über die Buchpreisbindung verhandelt werde.
  • Verbesserung der steuerrechtlichen Rahmenbedingungen: Mit der Einführung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes für Hörbücher sei man ein gutes Stück vorangekommen; sie setzte sich dafür ein, dass er im Rahmen einer Änderung des europäischen Umsatzsteuerrechts auch für E-Books und E-Paper eingeführt werde.
  • Kampf gegen die Marktmacht großer Internetkonzerne wie Amazon: Um das Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit für die Bedeutung der „geistigen Tankstellen“ (Buchhandlungen) zu stärken, habe man den Deutschen Buchhandlungspreis gestartet.
  • BGH-Urteil zur Verteilungspraxis der VG Wort: Die bisherige Praxis der gemeinsamen Wahrnehmung der Rechte von Autoren und Verlagen sei „ein Dünger für eine vielfältige Verlagslandschaft“ gewesen; auch sie habe bei EU-Kommissar Oettinger für eine rechtssichere Lösung auf europäischer Ebene geworben, mit der die gemeinsame Rechtewahrnehmung von Autoren und Verlegern in einer Verwertungsgesellschaft auch in Zukunft möglich bleibe – mit Erfolg, da die EU-Kommission inzwischen einen Lösungsvorschlag vorgelegt habe.

 

Grütters’ Fazit: Entscheidend für die Zukunft sei, „dass man auch im digitalen Zeitalter von kreativer Arbeit leben kann und Investitionen in geistige Werke sich weiterhin lohnen“.

Lesen Sie zum Thema auch den Kommentar von Volker Oppmann.

Kommentare

1 Kommentar zu "Bundesregierung will Literatur stärker fördern"

  1. Gefragt ist auch der Börsenverein, denn dieser muss sich weiterhin für die
    Buchpreisbindung einsetzen.
    ,Literatur fördern` ist schon gut und richtig, doch oft hängt es von dem Geld
    ab, was manchmal nicht so einfach genehnigt wird.
    Wichtig sind außer dem Verlags-, dem Buchhandel auch die vielen Bibliotheken,
    die auch gefördert werden sollten.
    Das Buch ist eben ein Kulturgut in der Literatur und in einer
    haptischen Weise (in den Händen halten)und gehört zum Wissen
    unserer Zeit dazu.
    ,Literatur stärker zu fördern`, sollte jetzt nicht nur ein Thema sein, weil
    jetzt bald die Frankfurter Buchmesse eröffnet wird.
    Anreize für Literatur sozusagen unter die Arme zu greifen, gibt es das ganze
    Jahr über.
    Und wichtig ist vor allem, dass eine Leseförderung auch an den Schulen, in den
    Buchhandlungen und den Bibliotheken weiterhin gepflegt wird.
    Nur wenn da gemeinsam etwas getan wird, sind auch da Erfolge sichtbar.
    Und bei vielen Menschen, die jetzt nach Deutschland in den letzten Monaten
    gekommen sind, spielt auch das Erlernen der deutschen Sprache eine große Rolle.
    Für diese Integration müssen weiterhin Mittel bewilligt werden.
    Auch so etwas gehört zu einer sinnvollen Förderung der Literatur, wenn Lehr-
    mittel, z. B. für die Schulen, besorgt werden.
    Und ohne Bildung und auch Weiterbildung sind die Probleme in der nahen
    Zukunft nicht zu bewältigen.

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