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Die fabelhafte Welt der Bastler

Die fabelhafte Welt der Bastler
Schon kurz nach Eröffnung der Filiale in Essen herrschte Andrang an den Tischen der Maker.

Schon kurz nach Eröffnung der Filiale in Essen herrschte Andrang an den Tischen der Maker.

Kinder, die in Windeseile mit alten Batterien eine LED-Lampe bauen, während Mamas und Papas nebenan aus allerlei Naturmaterialien aus dem Wald eine Herbstdeko basteln – und der Jüngste der Familie fasziniert vor einem schwarzen Gerät steht, in dem, Schicht für Schicht, an einem 3-dimensonalen Yoda gedruckt wird. So zu sehen am vergangenen Samstag in Essen, zum Auftakt der Mayersche Mini Maker Faire.

Mini Maker Faire Mayersche, Essen

Das Konzept der von Harenberg Kommunikation in Kooperation mit Heise Medien initiierten Veranstaltungsreihe (hier weitere Infos; die nächsten Termine am Ende des Artikels): Die stetig wachsenden Treffen der kreativen Maker werden aus den Messehallen (wo hierzulande z.B. in Hannover und Berlin bereits sehr große Maker-Treffen stattfinden) in die Innenstädte geholt, zum Auftakt der Heise-Harenberg-Zusammenarbeit direkt in die Filialen der Mayerschen, wo sich Buchmenschen einführen lassen in die Welt der modernen Bastler.

In Essen hatte die Mayersche die Tische der Maker unmittelbar neben der Schulbuchabteilung aufgebaut, die derzeit als größter Magnet der Buchhandlungen fungiert – weshalb schon kurz nach der Öffnung der Buchhandlung viel Betrieb an den Maker-Tischen herrschte.

Die Tische waren vielfältig bestückt. Bestaunt wurde etwa „Twercs“, ein kleiner Werkzeugkoffer (u.a. Heißklebepistole, Stichsäge, Bohrschrauber, Tacker), an dem die Staubsauger-Firma Vorwerk vier Jahre lang entwickelt hatte, bevor er im Juli 2015 auf den Markt kam. Angepeilte Zielgruppe: Frauen, die bislang keine Handwerks-Profis sind, doch inzwischen ist der Koffer längst auch bei männlichen Handwerks-Interessierten im Einsatz. Vorwerk hat Twercs bis dato um zahlreiche Satelliten ergänzt, vom Kundenmagazin („Machart“) bis zur Twercs-Party (nach dem Tupper-Vorbild).

Mario Lukas (rechts) präsentierte einen 3D Scanner, mit dem Maker dreidimensionale Objekte kopieren können.

Mario Lukas (rechts) präsentierte einen 3D Scanner, mit dem Maker dreidimensionale Objekte kopieren können.

Aus Aachen angereist war Mario Lukas, hauptberuflich Softwareentwickler für eine Hausautomationsfirma, in der Freizeit passionierter Maker (hier ein Porträt von ihm). In Essen zeigte Lukas Fabscan, einen Open Source 3D-Laserscanner, mit dem beispielsweise Modellbauer Teile kopieren und dann – per 3D-Drucker – ausdrucken können. 180 Euro kostet der Bausatz (bei Watterott erhältlich); das Gerät wird per Browser übers WLAN angesteurt, vom PC, Tablet oder Smartphone aus. Lukas plant bereits eine Weiterentwicklung: einen mobilen Handscanner, der Kinect (Gerät zur Steuerung der Videospielkonsole Xbox 360 von Microsoft) einsetzt (hier ein Demo-Video).

Was können Wearables heutzutage? – Jan Thar von der RWTH Aachen führte ein ins Thema.

Was können Wearables heutzutage? – Jan Thar von der RWTH Aachen führte ein ins Thema.

Ebenfalls aus Aachen gekommen war Jan Thar vom dortigen Fablab. Der wissenschaftliche Mitarbeiter der RWTH Aachen demonstrierte, wie heutzutage Licht in Kleidung eingesetzt werden kann (sog. Wearables). Auf den Laufstegen der Welt sind immer häufiger leuchtende Kleider zu sehen. Thar zeigte außerdem, dass es inzwischen auch möglich ist, mit Stoff Geräte zu steuern, so etwa die Lautstärke eines Smartphones durch das Reiben einer Falte im Stoff.

3D Drucker

Durfte in Essen nicht fehlen: ein 3D Drucker, Standard-Werkzeug in der Maker-Welt.

Licht stand auch im Fokus von Viktor Yalovenko, der im Rahmen der KIT-Initiative (gemeinnütziges Netzwerk, das Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen spielerischen und sinnlichen Zugang zu Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik verschafft) vorführte, wie man aus alten Batterien und einfachen elektronischen Bauteilen kleine Taschenlampen oder andere Licht-Objekte herstellt.

Petra Schulz von Blooms zeigte, wie man mit Fundstücken aus dem Wald tolle Dekos basteln kann.

Petra Schulz von Blooms zeigte, wie man mit Fundstücken aus dem Wald tolle Dekos basteln kann.

Verglichen mit den Lichtbastlern präsentierte sich Petra Schulz von der Naturwerkstatt Blooms erfrischend analog und old school. Blooms gibt zahlreiche Magazine und Bücher heraus und gilt als führender Verlag für floralen Lifestyle und floristische Fachliteratur; inzwischen hat das Unternehmen sogar ein hauseigenes TV-Studio, das hochqualitative Videoproduktionen erstellt. Schulz führte die Besuchern ein in die „Naturwerkstatt“, so heißt ein Blooms-Buch, das zeigt, wie sich mit natürlichen Materialien Dekorationen gestalten lassen. Die Bastelexpertin führte den Besuchern vor, wie sie mit bemoosten Ästen und Zweigen eine hübsche Herbstdeko erstellen können – auch das gehört in die vielfältige Welt der Maker.

Nach dem Auftakt in Essen geht es in den kommenden Wochen weiter mit den Mayersche Mini Maker Faires, nachfolgend die Termine, immer samstags, ganztägig 10 bis 20 Uhr:

  • Köln Neumarkt, 10. September 2016
  • Dortmund, 17. September 2016
  • Düsseldorf, 24. September 2016
  • Aachen, 15. Oktober 2016

In der Stadtbibliothek Köln findet am Samstag, 5. November 2016, 10 bis 20 Uhr, die Mini Maker Faire Köln statt, die ebenfalls von Harenberg und Heise initiiert wird.

Haben Sie auch Interesse, eine Mini Maker Faire im Buchhandel oder in Bibliotheken auszurichten oder Ihre Produkte bei solchen Veranstaltungen zu präsentieren? Hier finden Sie alle Infos und Kontaktmöglichkeiten.

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