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Das sprechende Buch

Nicht nur für die Druckindustrie und Druckdienstleister, sondern auch für Hersteller, die Printprodukte auf den Weg bringen, ist die Drupa alle vier Jahre ein Pflichttermin. Künftig wird der Rhythmus dichter: Die führende internationale Messe für Print und Crossmedia-Lösungen wechselt nach der jetzt anstehenden Veranstaltung (31. Mai bis 10. Juni 2016) in den Dreijahresturnus.

Begründet wird dies mit der rascheren technologischen Entwicklung und damit, dass sich die gesamte Print-Prozesskette durch die Auswirkungen des Internets und digitaler Technologien radikal verändere. Das technologische Tempo zeigt sich etwa im 3D-Druck, Printed Electronics und Functional Printing, also Anwendungen und Verfahren zur Bedruckung von unterschiedlichsten Materialien und Oberflächen.

Gedruckte Elektronik im Tonbuch

Gedruckte Elektronik, bei der elektronische Funktionsmaterialien, die in flüssiger oder pastöser Form vorliegen, verdruckt werden, hat durchaus auch eine Perspektive für Bücher. Zumindest wird Arved Hübler, Professor für Printmedientechnik an der TU Chemnitz das „T-Book“ als neues elektronisches Papiermedium vorstellen. Öffnet man ein T-book – das „T“ steht für Ton – und blättert eine Seite um, so beginnt diese Seite durch einen unsichtbar im Inneren des Blatt Papiers befindlichen Lautsprecher zu tönen.

Prototyp ist ein großformatiger Bildband mit den Siegerfotos des letztjährigen World Press Photo Wettbewerbs. Die Chemnitzer Wissenschaftler hatten den Bildband mit gedruckter Elektronik ausgestattet, so dass beim Aufblättern der Seite ein Sprecher zu hören ist, der die Geschichte hinter dem ganzseitig gedruckten Bild erzählt, also eine Alternative zur gedruckten Text-Bilderklärung. Hübler vertritt die These, dass das Tonbuch die Tür zu weiteren Entwicklungen öffnet: „Die Tablets der Zukunft werden auf Papier gedruckt, und das T-book gibt einen ersten Ausblick, was alles möglich sein wird.“

Die Präsentation ist für den 3. Juni (11.30 – 12 Uhr) an dem vom Werbe- und Kommunikationsmagazin W&V veranstalteten „Creative Day“  im Drupa Cube angekündigt, der nicht im kostenfreien Drupa-Veranstaltungsprogramm enthalten ist, sondern separat gebucht werden muss. Programm und Anmeldung siehe hier.

Große Bandbreite im Drupa Cube

Der W&V Creative Day dürfte von der Papierform auch aus Buchbranchensicht der interessanteste im Kongress-Programm des Drupa Cube sein (Halle 6, Stand D03), das über alle Messetage rund 60 Keynotes, Podiumsdiskussionen  und Präsentation enthält. 2012 hatte es im Drupa Cube noch einen „Tag des Buches“ gegeben, den die Akademie der Deutschen Medien organisiert hatte.

Das diesjährige Drupa-Cube-Programm, bis auf den W&V-Tag von dem New Yorker Beratungsunternehmen  Medici Group zusammengestellt, fokussiert sich stärker auf übergreifende Strategie , Disruptions- und Innovationsmanagement-Fragen.

Printtechnologisch bildet der Verpackungsdruck einen Schwerpunkt. Stärkere Relevanz für die Buchbranche könnten möglicherweise folgende Printtechnologie-Beiträge haben:

  • Sonntag, 5. Juni, 11.45 Smart Technologies, Print and The Internet of Things
  • Montag, 6, Juni, 11.00 Uhr Engaging and Entertaining the Customer of Today
  • Montag, 6, Juni, 14.45 Uhr Winning Customer Attention and Trust in the Multi-Channel World
  • Montag, 6, Juni, 16.00 Uhr The Economics of Using Inkjet Technology
  • Mittwoch, 8. Juni, 14.45 Inkjet vs. Offset in Commercial Printing
  • Donnerstag, 9. Juni, 11.45 Inkjet vs. Toner Technologies 

Link zur Drupa-Homepage.

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