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Breite Bühne für bunte Bilder

Breite Bühne auch für deutsche Comics: Auf dem „Festival International de la Bande Dessinée d?Angoulême“ hatten heimische Verlage einen starken Auftritt. Für die Präsenz beim wichtigsten europäischen Comic-Festival sorgte vor allem der deutsche Gemeinschaftsstand, zu dessen Organisatoren in diesem Jahr neben dem Deutschen Comicverein und dem Goethe-Institut erstmals der Internationale Comic-Salon Erlangen zählte.

Präsentiert wurden etwa 80 Titel deutschsprachiger Künstler aus 30 Verlagen, die das ganze Spektrum der Branche von der Graphic Novel über das Album bis zum Manga widerspiegelten. Zudem waren eine Reihe von deutschen Comic-Künstlern wie Jakob Hinrichs („Der Trinker“ bei Metrolit) oder Simon Schwartz („Vita Obscura“, Avant) vor Ort, die am Gemeinschaftsstand, aber auch bei ihren französischen Verlagen signierten.

Angoulême wird für die deutschen Verlage immer wichtiger als Umschlagplatz für internationale Lizenzen. So hatten sich der Reprodukt Verlag und Carlsen, die interessante Eigenproduktionen im Programm führen, extra mit eigenen Ständen im für den Rechteverkauf reservierten Zelt angemeldet. Mit großer Resonanz, wie beide Verlage betonten. Bei Reprodukt etwa wurde „In China“, der neue Band von Sascha Hommer, sehr stark nachgefragt und konnte gleich mehrfach ins Ausland verkauft werden, darunter in den besonders lukrativen französischen Markt.

Den mittlerweile starken internationalen Ruf der deutschen Comics unterstrich in Angoulême auch die Verleihung der Fauves, der renommierten Preise des Festivals. Der deutsche Comic-Klassiker „Vater und Sohn“ von e.o.plauen wurde mit dem „Prix du Patrimoine“ für eine neue Klassiker-Ausgabe geehrt. Die zwei wichtigsten Fauve-Preise gingen an Werke, die auch auf Deutsch vorliegen. Als beste Serie wurde der US-Comic „Ms. Marvel“ um eine muslimische Superheldin ausgezeichnet (dt. bei Panini). Den Hauptpreis, „Fauve d’Or“ für die beste Einzelpublikation, erhielt die amerikanische Graphic Novel „Here“ von Richard McGuire (dt. „Hier“ bei Dumont).

Im Comic-Bereich ist die Graphic Novel das buchhandelsaffinste Format. buchreport beleuchtet auf der Leipziger Buchmesse die damit verbundenen Perspektiven in einer Diskussionsrunde mit dem Titel „Graphic Novel und stationärer Buchhandel. Eine ausbaufähige Beziehung?“ Sarah Schindler (Buchhandlung Ludwig), Klaus Schickowski (Carlsen), Jutta Harms (Reprodukt) und Peter Sowade (PPM Vertrieb) zeigen auf, welches Potenzial in den Comic-Büchern steckt. Die Podiumsdiskussion findet am 17. März von 14 Uhr bis 15 Uhr auf dem Fachforum 1 statt.

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