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Wir schaffen uns selbst ab

Seit einem Monat ist Stephanie Hanel, Inhaberin der Agentur Wegholz, 1. Vorsitzende des Netzwerks der BücherFrauen e.V. Sie sieht für erfolgreiche Branchenteilnehmerinnen noch „viel Luft nach oben“.

Das hat mich am meisten gefreut:

Dieses Jahr gab es eine Menge Anlässe zur Freude! Einige berufliche Herausforderungen sind geglückt und es war ein gutes Gefühl, dass ich dabei so wohlwollende Unterstützung hatte. Manchmal waren es einfach nur kleine Botschaften per Mail oder über die Social Media Kanäle, die mir zeigten, dass das kein Ego-Trip ist, sondern auch für andere wichtig.

Das hat mich am meisten geärgert:

Dass überall an redaktioneller Arbeit, oder allgemeiner gesprochen, an der Arbeit mit den Inhalten gespart wird. Gleichzeitig wird die Wichtigkeit betont, die Inhalte gut zu vermarkten. Das stimmt natürlich auch, sollte aber nicht gegeneinander ausgespielt werden. Wenn wir uns Inhalt vermeintlich nicht mehr leisten können, schaffen wir uns selbst ab.

Das war mein größter Irrtum:

Dass ich dachte, ich hätte weniger Stress, wenn ich mal kein Ehrenamt habe. Das Gegenteil ist der Fall. Der Stress resultiert aus der Art, wie man mit Arbeit umgeht. Und er resultiert aus der Notwendigkeit, Geld zu verdienen. Ein Ehrenamt ist eine tolle Möglichkeit, gesunden Umgang mit Arbeit zu erfahren. Und etwas mit Freiraum, also im wahrsten Sinne ‚freiwillig’, gestalten zu können, empfinde ich als großes Glück.

Das habe ich 2015 am liebsten gelesen:

Von Anne Tyler „Dinner im Restaurant Heimweh“ – Anne Tyler schreibt unvergleichlich genial über Menschen und ihre Beziehungen untereinander. Besonders bewundere ich die Perspektivwechsel und ihr Gespür gleichermaßen für ihre weiblichen und männlichen Protagonisten. Außerdem Lili Grün, „Mädchenhimmel“, die Gedichte sind eine wunderbare Entdeckung für mich gewesen und das Buch ist, mit Kommentaren und Nachwort versehen, ein ganz sorgfältiges, schön produziertes Gesamtkunstwerk. Sehr spannend fand ich „Die Intelligenz der Pflanzen“ – ein von dem Biologen Stefano Mancuso und der Wissenschaftsjournalistin Alessandra Viola geschriebenes Sachbuch über die enormen Sinnesleistungen von Pflanzen!

Diese 3 Punkte stehen auf meiner persönlichen Agenda 2016:

Schwerpunkte für meine Arbeit als BücherFrauen-Vorsitzende setzen, mit möglichst vielen Menschen darüber ins Gespräch kommen und zur Belohnung schöne kleine Auszeiten planen.

Das muss sich in der Branche 2016 ändern:

Dass immer dieselben, wenigen Namen fallen, wenn es um erfolgreiche Frauen in der Branche geht. Da ist viel Luft nach oben!

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