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Showdown in München

 

V. l.: Michael Then (Vorsitzender des Landesverbands Bayern im Börsenverein), Julia Bielenberg (Geschäftsführerin der Oetinger Verlagsgruppe, in Vertretung für Cornelia Funke), Angela Steidele (Preisträgerin Belletristik), Reiner Stach (Preisträger Sachbuch), Stellvertretende Ministerpräsidentin und Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie Ilse Aigner (Foto: Yves Krier)

Das Finale des Bayerischen Buchpreises verläuft nach besonderen Regeln: Bei der Preisverleihung gestern Abend diskutierte die Jury zunächst in einer öffentlichen Sitzung über die Werke der sechs nominierten Autoren. Vorab stand bereits fest, dass Cornelia Funke für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wird.

Die Gewinner des mit 10.000 Euro dotierten Bayerischen Buchpreises sind in diesem Jahr: 

  • Reiner Stach: Er wurde für „Kafka. Die frühen Jahre“ (S. Fischer Verlag) in der Kategorie Sachbuch ausgezeichnet.
  • Angela Steidele: Sie gewann mit ihrem Debütroman „Rosenstengel“ (Matthes & Seitz Berlin) in der Belletristik.

Reiner Stach setzte sich in der öffentlichen Jurydiskussion von Carolin Emcke, Franziska Augstein und Denis Scheck durch gegen Bruno Preisendörfer („Als Deutschland noch nicht Deutschland war. Reise in die Goethezeit“, Galiani Berlin) und Monika Rinck („Risiko und Idiotie. Streitschriften“, Kookbooks). Die Jury erklärte: „Einen neuen, einen anderen Dr. Franz Kafka aus Prag kann man in der dreibändigen Monumentalbiographie von Reiner Stach entdecken, die in ‚Kafka. Die frühen Jahre‘ ihren triumphalen Abschluss findet.“ Stach beweise, dass die Biographie eine literarische Kunstform sein könne.

In der Belletristik ließ Angela Steidele Ulrich Peltzer („Das bessere Leben“, S. Fischer Verlag) und den Deutschen Buchpreisträger Frank Witzel („Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager“, Matthes & Seitz Berlin) hinter sich. Mit ihrem Debütroman habe sie „geistreich und wortgewaltig (…) ein Panoptikum der Geschlechterrollen mit den Kulissen der anhebenden Aufklärungszeit“ geschaffen. „In diesem Roman darf gelacht und gedacht werden.“

Der Bayerische Buchpreis wurde 2014 auf Initiative des Börsenverein-Landesverbands als Nachfolger der Corine ins Leben gerufen. Man sei mit der öffentlichen Jurysitzung bewusst aus dem Trott klassischer Preisverleihungen ausgebrochen. „Ein gewagter Ansatz“, sagt Verbands-Geschäftsfuhrer
Klaus Beckschulte im Rückblick, „aber es war eine aufs Lesen Lust machende Veranstaltung, die nach außen wahrgenommen wurde.“

Bereits im Vorfeld war Cornelia Funke als Preisträgerin des Ehrenpreises des Bayerischen Ministerpräsidenten für ihr schriftstellerisches Lebenswerk bekannt gegeben worden. Ilse Aigner, Stellvertretende Ministerpräsidentin und Bayerische Staatsministerin für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie lobte Funkes Bücher als „Grundnahrungsmittel für die Phantasie“.

Der Bayerische Buchpreis im Fernsehen:

  • 16. November 2015, 23.40 Uhr: Lesezeichen Extra im Bayerischen Fernsehen
  • Wiederholungen am 17. November, 19.30 Uhr und 18. November, 16 Uhr bei ARD alpha.

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