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Abschied und Auftrag

Sprach über seinen Freund Stefan Lübbe: CDU-Abgeordneter Wolfgang Bosbach. Links zu sehen: der knallrote Sarg.

Trauer um einen Macher: Rund 600 Weggefährten aus der Branche nahmen am Mittwoch in der Kölner Flora Abschied von Verleger Stefan Lübbe, der am 13. Oktober völlig überraschend im Alter von 57 Jahren einem Herzinfarkt erlag. Vor der Tür parkte sein knallroter Jaguar E-Type –  Es war eine Trauerfeier für einen Typ mit Ecken und Kanten, unter dessen Ägide Bastei Lübbe zu einem modernen Inhalte-Management-Haus wuchs, das auf Zukunftsfeldern wie der Digitalisierung heute als Vorreiter gilt.

„Integration der Autoren in die Lübbe-Familie, ein enges Verhältnis zu den Mitarbeitern, Erhalt von Lübbe als familiengeführtes Unternehmen auch nach dem Börsengang“, diese drei Punkte listete Thomas Schierack, Vorsitzender der Bastei Lübbe AG als Vermächtnis seines Freundes auf, dem sich auch Birgit Lübbe verpflichtet sehe. 

Nach dem Börsengang des Verlags im Oktober 2013 blieb Stefan Lübbe zwar Mehrheitsgesellschafter. Das operative Geschäft übergab er aber an den Vorstand um dessen Vorsitzenden Thomas Schierack.

Stefan Lübbe sah seine Aufgabe zuletzt als Verleger in der Betreuung der Autoren. Diese verlegerische Rolle wird  jetzt seine Witwe Birgit Lübbe übernehmen, die künftig auch die wirtschaftlichen Interessen der Familie vertritt.

Zu den Freunden von Stefan Lübbe zählt auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach. „Wahrscheinlich sitzt Du schon auf dem Sternbild Großer Wagen und schaust von oben auf  uns herab“, meinte er mit Blick auf den ebenfalls in knallroter Farbe gehaltenen Sarg des Verlegers. Zu den langjährig mit Lübbe verbundenen Autoren gehört der Bestsellergarant Ken Follett. Seine Erfolgsgeschichte in Deutschland begann vor 35 Jahren mit dem Lübbe-Roman „Die Nadel“.  „Er war ein Mann, wir werden nimmer seinesgleichen sehen“, verabschiedete sich der Brite mit Hamlet von seinem Verleger. 

Sagte mit Hamlet Adieu: Ken Follett.

Witwe Birgit Lübbe (Mitte) und Mutter Ursula Lübbe (li.)

Fotos: Torsten Silz

Kommentare

1 Kommentar zu "Abschied und Auftrag"

  1. Möge der Lübbe Verlag weiterhin im Sinne des Verlegers Stefan Lübbe gute Bücher herausgeben und sozusagen die Nase im Gespür des Machbaren vorne haben.
    Herr Stefan Lübbe ist viel zu früh gestorben (mit 57 Jahren).
    Und er hatte noch viel vor.
    Es bleibt die Erinnerung an Stefan Lübbe, der unermüdlich mit viel Einsatz für seine Bücher, die Autoren und die Mitarbeiter/innen immer da war.
    Der Auftrag heißt für Lübbe den Verlag zu halten und neue Ideen zu gestalten und mit Büchern – von denen man spricht – am Ball zu bleiben.
    Zusatz: Nach dem Lesen der Todesnachricht von Stefan Lübbe
    habe ich selber etwas einen inneren Schock bekommen.
    Wie Stefan Lübbe, bin ich im Jahr 1957 – im Dezember –
    geboren.
    Und wenn man dann so eine Mitteilung liest, ist man
    betroffen.
    H. Kraft
    .

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