buchreport

Brückenbauer zwischen Stationär und Digital

E-Books und E-Reader im Handel zu präsentieren – bleibt schwierig, trotz teurer Displays und hübscher Gutscheinkarten. rebookr (steht für „retail. ebook. reloaded“) will ein System zur Präsentation und zum Vertrieb digitaler Inhalte am Point of Sale entwickeln. Im buchreport-Startup-Check lässt sich Kai Wels (Foto) in die Karten schauen.

Ihr Konzept in drei Sätzen: 
rebookr. ist eine Kooperationsarbeit zusammen mit Albert Concepts Interior Architecture, die sich aktuell in einem ersten Konzeptstatus befindet. rebookr. soll eine Verbindung zwischen der Präsentation und dem Verkauf digitaler Inhalte sowohl durch den stationären Buchhandel als auch den Direktvertrieb von Verlagen auf Buchmessen oder Veranstaltungen herstellen. Bestehend aus den drei Einheiten rebookr.display, rebookr.curator und rebookr.cloud ermöglicht das System als Gesamteinheit eine Selektion individueller Angebote durch Händler oder Verlage, die Anzeige der kuratierten Produkte und die Kaufabwicklung mittels Mobile Payment auf Smartphones. 
Ihr Einstieg in die Branche: 
Alles andere als klassisch. Ich komme eigentlich aus den Bereichen digitales Marketing und digitale Produktentwicklung. Verlage hatten für mich als Digital Resident immer etwas ewig gestriges. Erst mit der Verlagsgründung von binooki vor 3 Jahren bin ich sozusagen auf familiärem Weg in diese Branche gekommen. Sehr schnell habe ich jedoch die großen Potentiale erkannt und betrachte das Verlagswesen als eine der aktuell spannendsten Branchen überhaupt, die sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen müssen. 
Ihre erste morgendliche Tat im Büro: 
Meine erste morgendliche Tat nach dem Aufwachen: E-Mails, iCal, Facebook und Twitter checken. Danach Aufstehen, Kaffee trinken und Feedly oder Medium lesen. Auf dem Weg ins Büro Menschen beobachten, die auf Smartphones oder E-Reader starren.  Meine erste morgendliche Tat im Büro: Zweiten Kaffee trinken, Arbeits-E-Mails checken, sowie Statistiken und Monitoring überprüfen. 
Ihr letztes Telefonat: 
Mit meinem Partner Johannes Albert, um über die Skizzen eines Prototypen von rebookr. zu sprechen. 
Ihr Geheimtipp für Existenzgründer: 
Fail to success. Ein Unternehmen aufzubauen hat viel mit Misserfolg zu tun und das meine ich absolut positiv. Aus Fehlern lernen und Kritik von außen ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor, um sein Produkt nicht am Markt vorbei zu entwickeln und erst dann zu scheitern, wenn man bereits große Investitionen hineingesteckt hat. 
Ihre größten Stolpersteine: 
Der Tag hat nur 24 Stunden und schlafen muss ich ja auch noch irgendwann. 
Ihr peinlichster Tweet oder Facebook-Post: 
Peinlich nicht, eher fremdbeschämend. Die tages(web)schau hatte eine kleine Satireseite einer Agentur für Shitstorms ernst genommen, die ich ins Netz gestellt und über Twitter und Facebook verbreitet habe. Daraus wurde dann unvermittelt ein pseudo-investigativer Bericht über die scheinbar wahren Hintermänner der Shitstorms auf großen deutschen Markenseiten gemacht. Das hat eine ziemliche Welle geschlagen und es war nicht einfach, die offenkundige Ironie hinter der fiktiven Agentur wieder herzustellen. Seitdem lasse ich von Satire im Netz die Finger. 
Was Google von Ihnen besser nicht wüsste: 
Das gleiche, was Apple, Facebook, Amazon, Whatsapp, Twitter, NSA und BND auch nicht von mir wissen dürften. 
Ihr Unternehmen in fünf Jahren: 
Wir betrachten rebookr als Work in Progress und weniger als fertiges Produkt oder Unternehmen. Wir sehen uns ressourcentechnisch aktuell nicht in der Lage, das Konzept kurzfristig auch umzusetzen, da ich hauptberuflich einen anderen Job ausführe und Johannes Albert mit seiner Firma voll ausgelastet ist. In der jetzigen Phase suchen wir in erster Linie den Austausch mit den sehr unterschiedlichen Stake Holder und möglichen Interessenten eines solchen Konzeptes. Wir arbeiten bewusst mit zukunftsweisender Technologie, die sich zwar schnell weiter entwickelt, aber bei einer heutigen Produktion evtl. vom Markt (noch) nicht angenommen wird. Wir sehen demnach auch Risiken und Faktoren, die einen kurzfristigen Erfolg gefährden können. Also wollen wir sozusagen erst einen ersten Proof of Concept durch den Markt erreichen, bevor es konkreter werden kann. Sollte es für das Konzept von rebookr einen reellen Bedarf geben, sehe ich als Vision in fünf Jahren die rebookr.display-Einheiten nicht mehr allein in Buchläden oder -messen, sondern in überall in den Straßen, Bushaltestellen, Flughäfen, Bahnhöfen und Einkaufspassagen, autonom gespeist von einer integrierten Solar-Zelle auf der Display-Oberfläche.

Im buchreport Startup-Check bislang erschienen:

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