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Schau- schlägt Suchfenster

Mit Erlebniswelten, die Kunden vom Online-Handel weglocken – diese Devise scheint sich im Handel immer mehr durchzusetzen. Nach DPA-Recherchen investieren Kaufhäuser wieder verstärkt in ihre Ladengestaltung. Grelle Neonröhren und bunte Schaufenster sollen den Kunden eine Erlebniswelt bieten, die bei Amazon und Co fehlt.
Der Wunsch nach aufgeppter Optik schlägt sich sogar im Arbeitsmarkt nieder: Gestalter für visuelles Marketing, früher schlicht als Schaufensterdekorateure bekannt, sind offenbar wieder stärker gefragt, Nachwuchs wird gesucht: 2008 hatten 599 Azubis einen Ausbildungsvertrag als Gestalter unterschrieben, 2013 waren es laut Handelsverband Deutschland (HDE) 741. Durchschnittlich 10% des gesamten Marketingbudgets geben Unternehmen für visuelles Marketing aus, schätzt der Verband für Visuelles Marketing/Merchandising.
„Lebensgefühl von Konsumenten wecken“

„Grundsätzlich wird die Optik im Handel zunehmend wichtiger. Die Ansprüche der Kunden in diesem Bereich sind in den letzten Jahren gestiegen“, erklärt HDE-Sprecher Stefan Hertel. Der stärker werdende Online-Handel erhöhe den Druck auf die stationären Händler. 

Eine mögliche Antwort sei die aufwendige Ladengestaltung, denn: „Schaufenster können die Vorstellungskraft oder sogar ein ganzes Lebensgefühl von Konsumenten wecken. Zum Beispiel durch Strand- oder Urlaubsszenen“, meint Andrea Gröppel-Klein vom Institut für Konsum- und Verhaltensforschung an der Universität des Saarlandes. „Während beim Online-Kauf eher das nützlichkeitsorientierte Einkaufen im Vordergrund steht, ist der Wunsch nach Erlebnisorientierung beim Offline-Kauf ein wichtiges Motiv.“ Das sei der große Vorteil gegenüber dem Online-Handel.
Neben der wachsenden Online-Konkurrenz sei auch der steigende Wettbewerbsdruck in den Innenstädten ein Auslöser dafür, dass Geschäfte wieder mehr in Einrichtung und Präsentation investieren. Ein Fachgeschäft könne sich mit individueller Ladengestaltung vom „Einheitsbrei“ abheben.

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