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So wird die Branche konkurrenzfähig

Aktuell sind die E-Book-Angebote des deutschen Buchhandels im Vergleich zu Ökosystemen von Amazon und Apple chancenlos – mit diesem Krisenbewusstsein haben zwei Gremien im Börsenverein eine To-Do-Liste erstellt, um die Angebotsstruktur zu verbessern.
Das Papier wurde vom Arbeitskreis E-Commerce (AK ECOM) des SortimenterAusschusses und dem Pendant auf Verlegerseite, dem Arbeitskreis Elektronisches Publizieren (AKEP) erstellt. Beide Arbeitskreise raten zu einer „strikten Orientierung an den Wünschen unserer Kunden“, nur so könnten die Grundlagen des eigenen wirtschaftlichen Handelns gesichert werden.
Die wichtigsten Punkte im digitalen Lastenheft (hier komplett zum Download): 
  1. Re-Download: Der Kunde soll in einem Zeitraum von 24 Monaten ab Kauf den Download mehrfach durchführen können, zur Datensicherung und zur Verteilung auf verschiedene Lesegeräte. Ziel: eine Vereinfachung und eine Vereinheitlichung. 
  2. Kulanz-Download: Der Kunde solle aus Kulanz einen neuen Download-Token erhalten, falls aus technischen Gründen – eventuell sogar durch die Schuld des Kunden – der erste Download-Token „verbrannt“ ist. 
  3. Stabile Lieferwege: Die Master-Copy solle möglichst immer beim Händler oder Aggregator liegen, um Probleme schnell lösen zu können.
  4. Drucken und Zwischenablage: Ob gedruckt, kopiert und wieder eingefügt werden kann, soll künftig im ONIX-Katalogdatensatz angegeben werden, damit der Kunde verständlich über die Kopierschutzbedingungen informiert wird.
  5. Lizenzbedingungen: Die Lizenzbedingungen, die für den Händler und den Nutzer gelten, sollen transparent und klar formuliert werden und in den ONIX-Datensätzen hinterlegt werden. Eine mögliche Abstufung:
    – reines Lese-Recht, keine Form der Weitergabe
    – Lese-Recht und Recht zum Ausdruck (mit Seitenbeschränkung/ohne Seitenbeschränkung)
    -Lese-Recht und Recht zur Weitergabe (CC-Lizenz)
  6. Qualitäts-Standards: Zur Verbesserung der Qualität von E-Books sollen digitale Bücher in den Verlagen vor Freigabe für die Handelsplattformen genauer geprüft werden, auf Kriterien wie inhaltliche Vollständigkeit und technische Funktionalität. Die über den reinen Inhalt hinausgehenden Elemente wie Cover, beschreibende Buchdaten und Bibliografie müssten zwingend vorhanden sein. Der AKEP will einen unkomplizierten, schnellen Weg von Fehlermeldungen hin zum Verlag/Produzenten installieren.
  7. Einheitlicher ONIX-Standard: Die Verwendung des ONIX-Standards bei der Katalogdatenlieferung soll weitgehend vereinheitlicht werden: Pro Titel und Dateiformat soll jeweils eine eigene EAN vergeben und je EAN ein Katalogdatensatz ausgeliefert werden.
  8. Einheitlichkeit der Angebote: Bei gleicher ISBN und gleichem Preis sollen die E-Books auf allen Handelsplattformen mit demselben Kopierschutz und einheitlichen Nutzungsbedingungen versehen sein (wofür sich aktuell auch Osiander und die eBuch einsetzen).
  9. Frei von Hürden:  Der Einsatz von Kopierschutz und die Angemessenheit von Nutzungseinschränkungen sollen sorgfältig geprüft werden.

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