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Am schwierigsten? mit Marketing die Crowd erreichen

Spätestens seit den Erfolgen von Michael Seemann („Das neue Spiel – nach dem Kontrollverlust“) und Dirk von Gehlen („Eine neue Version ist verfügbar“, hier mehr) gilt Crowdfunding nicht mehr als Exot, sondern als Finanzierungsform mit Perspektiven für die gesamte Branche. Ob die Internetkollekte auch bei Kindermedien funktioniert, das testen derzeit Anna Burck und Nikolay Barabanov (Foto). Ihr Unternehmen Daktylos Media will eine Buch-App zur Erzählung „Meta Morfoß“ von Peter Hacks für iPad- und Android-Tablets herausbringen, auf Deutsch, Englisch und Russisch (hier das Projekt auf Startnext).


Lohnt sich Crowdfunding für die Buchbranche? Am 28. März 2014, 14 Uhr, widmet sich buchreport in einem Webinar des Perspektiven von Crowdfunding für Verlage und Autoren. Hier weitere Infos.


„Wir haben ein eigenes Format entwickelt, so genannte ,Lesequests‘, bei denen die Kinder durch die Lektüre Bildern animieren können, indem sie bestimmte Schlüsselwörter identifizieren“, erklärt Burck, eine Literaturwissenschaftlerin, die Erfahrungen bei Verlagen wie Rowohlt Berlin gesammelt hat und in Dresden als Online-Redakteurin, Autorin und Übersetzerin arbeitet. „Wir testen neue Arten des Lesens, wollen gute Literatur in ein neues Medium transferieren. In den App-Stores sind gerade bei Kinderbüchern nur wenige innovative Projekte zu finden.“ 
Warum Crowdfunding?
Wir haben im Vorfeld verschiedene Finanzierungsformen durchgespielt und etwa bei Business Angels angeklopft. Doch bei denen hat man es leichter, wenn man schon etwas vorzuzeigen hat. Die Banken sehen uns eher als App-Entwickler und verweisen auf die Risiken dieses Marktes. Vor diesem Hintergrund ist Crowdfunding eine gute Chance, selbständig solche neuen Projekte umzusetzen, und die Erfolge von Michael Seemanns Buchprojekt „Das neue Spiel – nach dem Kontrollverlust“ oder von Readfy zeigen das Potenzial dieser Finanzierungsform.
Was ist die größte Herausforderung?
Durch ein gutes Marketing die Crowd zu erreichen. Wir haben uns dazu professionelle Hilfe durch den Berater Fabian Kern geholt, weil wir das alleine gar  nicht stemmen könnten.
Die Erfolgskriterien?
Vergleichsweise leicht bei Crowdfunding haben es internetaffine Themen. Michael Seemanns Buchprojekt trifft etwa thematisch ins Herz der Netzgemeinde, Gleiches gilt für Dirk von Gehlens „Eine neue Version ist verfügbar“. Es scheint uns, als ob Buchprojekte gut geeignet sind für Crowdfunding, weil die Literaturinteressierten oft gut vernetzt und internetaffin sind. Sie sehen das Internet zu Recht als Kulturplattform.
Gilt dies auch für digitale Kindermedien?
Es gibt zumindest erfolgreiche Projekte wie „Die Brille“, eine Kinderbuch-App, für die über Startnext über 6000 Euro eingeworben wurden. Und das, obwohl solche Projekte nicht so ganz ins Raster von Startnext passen: Sind sie „Technologie“, „Games“ oder „Literatur“?
Warum sieht man wenige Crowdfunding-Projekte von Verlagen?
Verlage haben ihre klassischen Vertriebs- und Marketingstrukturen und sind daher nicht sehr offen, über neue Formen der Finanzierung und Vermarktung nachzudenken. Dafür müssten die Strukturen erheblich verändert werden, besonders im Marketing ergeben sich große Herausforderungen.  

Auf der Leipziger Buchmesse wird Burck Ihr Projekt im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema „Alles nur App-etitmacher oder doch mehr? Kinder-Tablets, Lese-Apps & Co. für die Bücher-Fans von morgen“ vorstellen (14. März 2014, 15-16 Uhr, Forum Hörbuch + Literatur, Halle 3, Stand B500, hier weitere Infos).

So soll sie aussehen, die Kinderbuch-App zur Erzählung „Meta Morfoß“ von Peter Hacks. Wenn der junge Leser die Schlüsselwörter identifiziert, folgt die Animation.

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