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Immer weniger Azubis

Die Zahl der Auszubildenden im Buchhandel ist weiterhin rückläufig. Auch wenn sich der dramatische Abwärtstrend des Vorjahres nicht fortsetzt, ist das Niveau auch 2013  niedrig:

  • Buchhandel: 438 Ausbildungsverträge wurden laut Deutschem Industrie- und Handelskammertag (DIHK) im vergangenen Jahr abgeschlossen. Zum Vergleich: 2012 waren es 443; in den Jahren 2010 und 2011 hatte der Wert noch bei jeweils etwa 650 Vertragsabschlüssen gelegen.
  • Einzelhandelskaufleute Buch: Nicht miteingerechnet sind bei den Auszubildenden im Buchhandel die Verträge für die Ausbildung „Einzelhandelskaufmann/-frau mit Schwerpunkt Buch“, die sich laut Börsenverein zur Alternative zur klassischen Ausbildung „Buchhändler/in“ entwickelt: 20 neu abgeschlossene Verträge gab es 2013 in diesem Bereich, 40 sind es bereits 2014.
  • Medienkaufleute: Gravierend ist die Entwicklung bei den Medienkaufleuten, die nicht nur in Buch-, sondern auch in Zeitschriften- und Zeitungsverlagshäusern beschäftigt werden: Gab es 2012 hier noch 872 neu abgeschlossene Verträge, waren es 2013 nur noch 777.

Insgesamt folgt die Branche dem Gesamttrend: Mit gut 315.000 Ausbildungsverträgen wurden 2013 in Deutschland 4,5% weniger abgeschlossen als im Vorjahr.

Kommentare

1 Kommentar zu "Immer weniger Azubis"

  1. Über den Ausbildungsrückgang im Buchhandel braucht man sich nicht zu wundern.
    Nach wie vor gibt es die Krise im Bucheinzelhandel und dazu die vielfältigen Unsicherheiten.

    Zudem ist der Verdienst als Buchhändler jeweils nach den Tarifen im Einzelhandel in den Bundesländern unterschiedlich.
    Die Ausbildung wird auch als ein Sprungbrett für einen Studienplatz genutzt.
    Die Buchbranche hat seit nun drei Jahren keine richtige Ausbildungsfachzeitschrift für junge Buchhändler und Buchhändlerinnen aufzuweisen.
    ,Buchhändler heute` (früher der ,Jungbuchhandel`) wurde nach einem Bestehen (seit 1947) im Frühjahr 2011 eingestellt.
    Es ist auch zu fragen, welche Perspektiven sich nach der Ausbildung für Buchhändler/innen eigentlich bieten.

    Wie soll eine zukunftsnahe Ausbildung in der Buchbranche eigentlich aussehen?
    Werden die Lehrpläne der Fachklassen und in Frankfurt/Seckbach nicht zu sehr überfrachtet?
    Es werden also dringend Vorschläge und Konzepte benötigt, welche jungen Auszubildenden zeigen können, wie das Umfeld der Branche aussieht.
    Infos über die Ausbildung sind also sehr gut.

    Es nutzt nichts, nur Versprechungen an junge Menschen zu machen, sondern man muss auch den Dialog in der Ausbildung suchen.
    Und bestimmte kritische Punkte sollten auch vom Berufsbildungsausschuss des Börsenvereins richtig angegangen werden.
    Es geht um die Zukunft des Buches in der Vielzahl anderer Medien. Und dies sollte auch in den Fragen der Ausbildung nicht übersehen werden.
    Also auch in der Ausbildung im Buchhandel gezielte Vorgaben und zudem Freiräume für Neuerungen schaffen.
    Offenheit und Gesprächsbereitschaft ist vor allem in Fragen der Ausbildung sehr notwendig.
    Insgesamt gesehen sollte der Börsenverein versuchen, das Bild der Ausbildung zum Buchhändler/in wieder zu verbessern.
    Wenn alles immer nur negativ angesetzt wird, gelingt nichts.
    Auch kleinere Buchhandlungen mit ihren guten Nischen können gegenüber den Großbuchhandlungen ihre Chance sehen.
    Und gerade deshalb sollte der stationäre Buchhandel nicht weiter zerpflückt werden.
    In diesem Zusammenwirken ist die Preisbindung für Bücher sehr wichtig.
    Deshalb ist die Krise im stationären Bereich des Buchhandels weiter anzugehen.
    Junge Menschen brauchen also für ihre Berufswahl die richtigen Unterlagen. Und darauf kommt es doch auch entscheidend an.
    Nacht- und Nebelaktionen bringen die Buchbranche keinen Schritt weiter.

    H. Kraft

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