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Kakerlaken und Krokodile ködern Kunden

Obwohl Ravensburger im Kinder- und Jugendbuchbereich 2013 leicht sinkende Umsätze verbuchen musste, entwickelt sich die Gruppe insgesamt positiv. Besonders zugute kam den Unternehmen, dass es 2013 oft die digitale Karte ausgespielt hat.
Die von Ravensburger gemeldeten Zahlen im Detail: 
  • Gesamtentwicklung: Insgesamt hat die Ravensburger Gruppe ihren Umsatz im vergangenen Jahr nach vorläufigen Berechnungen um 8,7% auf 358,6 Mio Euro gesteigert. Mehr als die Hälfte dieses Wachstums führt das Unternehmen auf die erstmalige Konsolidierung seiner Mehrheitsbeteiligung am US-Spiele-Start-up Wonder Forge zurück.
  • Buchumsätze: Im Kinder- und Jugendbuchmarkt verzeichnet Ravensburger mit einem Umsatz von 67,9 Mio Euro ein leichtes Minus von 0,5 %. Das Unternehmen verweist auf die Ende 2012 verkaufte Buchreihe „Friendz“. Auf vergleichbarer Basis legte das Geschäft mit Büchern um 4% zu. Dazu trugen vor allem das audiodigitale Lernsystem Tiptoi und die Erweiterung der Sachbuchreihe „Wieso? Weshalb? Warum?“ mit dem Segment „Profiwissen“ für ältere Kinder bei.
  • Spiele und Puzzles: Der mit rund 80% Umsatzanteil größte Ravensburger Geschäftsbereich Spiele, Puzzles und Beschäftigung erzielte – inklusive Beteiligung an Wonder Forge – eine Umsatzsteigerung von 11,1% auf 286,4 Mio Euro. Ohne die Beteiligung an Wonder Forge stieg der Umsatz um 4,9%. Im Inland wuchs der Spiele-Bereich um 4% auf 122,3 Mio Euro, im Ausland – ohne die Beteiligung an Wonder Forge – um 5,6 % auf 148,1 Mio. Euro. 
  • Freizeit und Promotion: Der Geschäftsbereich Freizeit und Promotion legte um 30,7% auf 12,8 Mio Euro zu. Auch der Freizeitpark Ravensburger Spieleland übertraf mit 351.000 Besuchern die Vorjahressaison.

Beim Brettspiel „Kakerlakak“ versuchen die Spieler als Kammerjäger eine batteriebetriebene Kakerlake in ihre eigene Falle zu bugsieren.

Ravensburger führt das Umsatzplus vor allem auf die – auch auf der Nürnberger Spielwarenmesse inszenierte – Verbindung von klassischen Produkten mit digitalen Elementen zurück. Zwei Beispiele: 
  • Tiptoi trifft Tier: Die Marke Tiptoi hat Ravensburger um die Produktreihe Spielfiguren erweitert. Tippt man mit dem audiodigitalen Stift auf eine der 30 neuen Tierfiguren (beispielsweise ein Krokodil oder eine Kuh), gibt er Tierlaute und Wissenswertes wieder, erzählt Geschichten oder macht Spielvorschläge. Knapp 1 Mio dieser Figuren verkaufte Ravensburger nach eigenen Angaben. 
  • Spieler jagen Kakerlake: Als Bestseller erwies sich laut Ravensburger auch das Gesellschaftsspiel „Kakerlakak“, bei dem die Spieler eine batteriebetriebene Kakerlake in eine Falle manövrieren müssen. 
Neben den digitalen Produkten haben sich nach Unternehmensangaben aber auch klassische Beschäftigungsprodukte und Puzzles gut verkauft – insbesondere Bastelsets für Mädchen. Umsatzstärkstes Puzzle war das 3D-Bauwerk „Empire State Building bei Nacht“ mit Innenbeleuchtung.
Mit der Beteiligung an Wonder Forge möchte Ravensburger auch betonen, dass man neben elektronischen Produkten weiterhin auf klassische Spiele setzt. Von der Beteiligung an dem Start-up erhofft sich die Gruppe neue Vertriebs- und Lizenz-Chancen, denn das 2007 gegründete Unternehmen bedient die großen US-Handelsketten und ist auf Kinderspiele mit TV- und Filmcharakteren spezialisiert. 

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