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Doch keine Kannibalisierung?

Wer im digitalen Lesen eine Bedrohung fürs traditionelle Print-Geschäft sieht, kann ein bisschen aufatmen: Eine Studie zeigt, dass zumindest die Vorliebe der US-Leser für gedruckte Bücher ungebrochen ist.
Nach der Studie von Pew Research (hier die Zusammenfassung) ist zwar der Anteil der E-Book-Leser unter den Erwachsenen (kurz nach dem Jahreswechsel wurden rund 1000 US-Amerikaner ab 18 Jahren telefonisch befragt) von 2012 bis 2013 um 5 Prozentpunkte auf 28% gestiegen. Fast ebenso stark legte jedoch die Quote der Print-Leser zu: um 4 Prozentpunkte auf 69%. Der Anteil der Hybrid-Leser (also gedruckt und digital) liegt aktuell bei 76%. 

Weitere Ergebnisse der Erhebung:
  • Nur 4% lesen ausschließlich digitale Bücher.
  • 14% hören Hörbücher.
  • 42% der Erwachsenen besitzen ein Tablet (im September 2013 lag der Wert noch bei 34%)
  • Auch die Quote der E-Reader-Besitzer ist übers Weihnachtsgeschäft dynamisch gestiegen, von 24% (9/2013) auf 32%.

  • Zum Vergleich: 92% haben ein Handy (55% ein Smartphone), 75% haben einen Desktop- oder Laptop-Computer. 
  • Während 2011 noch Computer und Handys das wichtigste Gerät für die digitale Buch-Lektüre waren, haben sich die Gewichte inzwischen zugunsten von E-Readern (57%) und Tablets (55%) verschoben.
  • Verglichen mit den typischen E-Reader-Lesern sind die Tablet-Leser tendenziell jünger, höher gebildet und verfügen über ein höheres Einkommen.
  • Immer mehr Tablet-Besitzer nutzen ihr Gerät auch zum Lesen von E-Books: Aktuell mehr als jeder Zweite (55%), 2011 lag der Anteil nur bei rund einem Viertel (23%) (Nielsen kommt zu dem Ergebnis, dass zumindest Kinder und Jugendliche nach Anschaffung eines Tablets immer weniger lesen).

  • Fast die Hälfte der Unter-30-Jährigen (47%) haben E-Books im vergangenen Jahr gelesen – in dieser Altersgruppe ist der Zuwachs der digitalen Leser am größten. Auch bei den 50- bis 64-Jährigen ist die E-Affinität stark gestiegen. 

Kommentare

1 Kommentar zu "Doch keine Kannibalisierung?"

  1. Die Zahl der Print-Leser ging geringfügig zurück, die der digitalen Leser steigt deutlich. Ich vertrete seit Langem die Meinung, dass sich verschiedene Medienwelten parallel halten werden, wenn auch mit Akzentverlagerungen. Seit fast 30 Jahren bin ich im Mediengeschäft, seit fast 20 Jahren höre ich, dass gedruckte Werke verschwinden werden. Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Und dabei ist die Bücherwelt in Europa, zumal in Deutschland, noch wesentlich konservativer als in der Neuen Welt.

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