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40 Euro für Bücher zum Fest

Anfang November hatten die Wirtschaftsprüfer von Ernst & Young den Buchhändlern noch Mut gemacht, weil die Deutschen angeblich deutlich mehr Geld für Geschenke und insbesondere für Bücher ausgeben wollten.  Die GfK dämpft jetzt die Erwartungen.
Die wichtigsten Ergebnisse einer repräsentativen Befragung von rund 4000 Personen:
  • Budget: Laut GfK werden die Deutschen ihr Fest-Budget nur um 3 Euro auf durchschnittlich 288 Euro oder 1% erhöhen. Für den Einzelhandel könnte so immerhin ein Plus von 2% im Weihnachtsgeschäft resultieren.
  • Nach Altersklassen gegliedert, treten die jüngeren Käufer (14 bis 24 Jahre) auf die Ausgaben-Bremse (122 statt 136 Euro), während das Budget der 25- bis 34-Jährigen deutlich um 41 Euro auf 254 Euro steigen werde.
  • Geschenke-Typen: Im Ranking der Geschenke-Typen rangieren Bücher erwartungsgemäß ganz oben: Rund 42% der Deutschen planen, Bücher zu schenken. 2012 waren das laut GfK allerdings noch 2 Prozentpunkte mehr. In diesem Jahr würden durchschnittlich 40 Euro für Bücher ausgegeben, 1 Euro weniger als im letzten Jahr – zum Vergleich: Ernst & Young geht von Mehrausgaben von 11 Euro für Bücher aus. Die GfK taxiert das Umsatzvolumen für den Buchhandel im Weihnachtsgeschäft auf dieser Basis auf 1,06 Mrd Euro.
  • Nach den Büchern stehen Spielzeug und Kleidung sowie Accessoires auf der Liste der meistgekauften Geschenke. 
  • Geht es nach dem geplanten Ausgabe-Volumen, stehen Handys und Smartphones mit im Schnitt 242 Euro Geschenke-Budget ganz oben, allerdings planten nur 3% eine Anschaffung.
  • Kauf-Kanäle: 49% der Deutschen planten, mindestens einen Kauf online zu tätigen, dies sei 1% weniger als vor einem Jahr. Generell sei der Online-Handel im Weihnachtsgeschäft (ein Fünftel der Verbraucher kaufen online) stärker als in den übrigen Monaten (nur jeder sechste).

Kommentare

5 Kommentare zu "40 Euro für Bücher zum Fest"

  1. Merkwürdig, wenn man gleichzeitig gemeldet bekommt, dass Tablets und Reader prima laufen:

    http://www.buchreport.de/nachr

    Ich interpretiere das so, dass Ebooks sehr begehrt sind, nur das dafür Bezahlen sehr unbeliebt.

  2. Ich werde nicht müde, auch bei diesem Artikel nochmals darauf hinzuweisen: Alle Buchhandels-Statistiken über Verkaufszahlen lassen grundsätzlich Amazon „außen vor“, weil Amazon seine Verkaufszahlen nicht preisgibt. So kommt es immer wieder zu enormen Verzerrungen und dem meines Erachtens falschen Eindruck, dass sich Bücher von Jahr zu Jahr schlechter verkaufen. Mir scheint es eher so: Der Buchverkauf bleibt auf gleichem Niveau, nur Jahr für Jahr wandern immer mehr Käufer ins Internet Richtung Amazon ab. Ich selbst kann das als Kleinverlag aus meinen eigenen Verkaufszahlen bestätigen: Während der stationäre Handel Jahr für Jahr weniger von meinen Büchern verkauft, verkauft Amazon Jahr für Jahr mehr davon.
    Hier sind Marktverschiebungen im Gange, kein permanentes Nachlassen des Interesses an Büchern! Buchhändler, wacht endlich auf und seht zu, dass Ihr mehr verkauft kriegt, anstatt Euch mehr und mehr den ganzen Markt von Amazon wegschnappen zu lassen! Und glaubt nicht an das Gefasel, dass immer weniger Leute Bücher kaufen oder kaufen wollen. Das ist Quatsch!

    • Einspruch. Die Erhebung beruht auf einer Verbraucherbefragung, und ich gehe nicht davon aus, dass Amazon-Käufer herausgefiltert wurden 🙂

  3. Offenbar herrsch gähnende Langeweile!! Was soll das über 1 oder 2% mehr oder weniger zu lamentieren! So genau können Prognosen eh nie sein – und was solls. Abwarten und gucken, ob man den Beutel voll kriegt! Und wenn nicht, wundert es auch nicht – so lange die Zwangsabgaben immer weiter steigen, Millionen von Familien durch Abmahnanwälte beraubt werden, so bleibt halt kein Geld für Bücher übrig!

    • Wo haben Sie das denn her, dass „Millionen von Familien durch Abmahnanwälte beraubt werden“? Laut

      http://www.abmahnwahn-dreipage

      „beträgt die hochgerechnete Anzahl von Abmahnungen
      für das Jahr 2012 110.420, was einer Reduzierung auf 50,5% zum Vorjahr entspricht“. Und diesen Leuten wird man keine Sympathie für Abmahnanwälte unterstellen können (mir hoffentlich auch nicht). Abgemahnt werden übrigens laut dieser Statistik hauptsächlich Games und Pornos; Ebooks so gut wie überhaupt nicht (unter 1% der verschickten Abmahnungen). Tip am Rande: Einfach die Finger von den Torrents lassen.

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