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A wie Amazon und Apokalypse

Der Antichrist sei Jeff Bezos nicht, wohl aber einer der vier apokalyptischen Reiter: Mit diesem Vergleich leitet der Romancier Jonathan Franzen eine massive Kritik an Amazon ein. Der Onliner ziehe die gesamte Buchbranche in den Abgrund.
Franzen, der sich früher bereits skeptisch gegenüber der Socal-Media-Plattform Twitter („das ultimative unverantwortliche Medium“) und dem Medium E-Book geäußert hatte, schreibt in einem Artikel für den „Guardian“: „Amazon wünscht sich eine Welt, in der die Bücher entweder von Selfpublishern oder den eigenen Amazon-Verlagen stammen, in der die Leser bei der Wahl der Bücher von den Amazon-Rezensionen abhängig und die Autoren für ihre eigene Promotion verantwortlich sind.“ In dieser Welt floriere die Arbeit der „Quatscher und Angeber“ sowie derjenigen, die genug Geld hätten, um Hunderte von Fünf-Sterne-Rezensionen in Auftrag zu geben.
Amazon sei auf einem guten Weg, Autoren in „aussichtslose Arbeiter“ zu verwandeln, die in Fabriken angestellt werden und dort immer härter für immer weniger Geld arbeiteten, ohne Job-Sicherheit. Und je größer der Anteil der Bevölkerung, der ähnlich wie diese Autoren lebten, desto größer der Druck auf die Bücher-Preise und den Buchhandel. Begründung: „Wenn man nicht viel Geld verdient, dann will man seine Unterhaltung kostenlos haben, und wenn das Leben hart ist, möchte man sofortige Bedürfnisbefriedigung (,kostenlose Lieferung über Nacht‘).“
Am Ende würden die sechs größten US-Verlage durch Amazon „getötet und verdaut“.

Kommentare

3 Kommentare zu "A wie Amazon und Apokalypse"

  1. via @Sebastian Posth
    Eine fulminante Antwort auf Jonathan Franzen gibt es hier von David Gaughran:
    davidgaughran.wordpress.com/20….

  2. Nun ja, mit Ausnahme von ganz Wenigen gilt wohl schon heute, dass kaum ein Autor von seinem Schreiben leben kann. Ganz einfache Lösung: Schreiben ist Silber, Schweigen ist Gold.

  3. Mal was ganz Neues – jemand jammert über Amazon. Zugegeben, an der Wortwahl bzw. den plastischen Vergleichen “ … getötet und verdaut …“ erkennt man einen Literaten. Ja nun, jetzt ist Amazon der Reiter der Apokalypse, immerhin noch eine Stufe unter dem Anti-Christen, dem Leibhaftigen. Warum schreibt BR darüber? Ich verstehe es nicht. Gegenüber den schon gelaufenen Artikel über die Schlechtigkeir von Amazon/Bezos bringt das nichts Neues. Wird sich am System Amazon etwas ändern? Nein!

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