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Wer die Macht hat, bestimmt den Preis

In den USA hat die Preisschlacht von Amazon viele Opfer gekostet: Kaum ein Buchhändler kann mit den Kampfpreisen des Online-Riesen mithalten. Oft haben Verleger, Autoren und Sortimenter gewarnt, dass Amazon die Preise erhöhen wird, sobald die Konkurrenz aus dem Weg geräumt ist. Dieser Punkt scheint jetzt erreicht.
Die „New York Times“ berichtet, dass Amazon bei auffällig vielen Büchern kleiner Verlage sowie wissenschaftlichen Titeln die Endkunden-Rabatte gekürzt oder gestrichen hat und jetzt deutlich höhere Preise verlangt. Meist treffe dies ältere Titel, bei denen die Kunden aus Sicht der Verlage eigentlich einen zusätzlichen finanziellen Anreiz bräuchten, um zum Werk zu greifen. Bei Bestsellertiteln dagegen sei die Konkurrenz noch so groß, dass Amazon weiterhin hohe Rabatte anbiete.

Der Preis von Jim Hollocks „Born to lose“ wurde dem Autor zufolge um ein Drittel erhöht. Das Buch kostet momentan 30,61 Dollar, der empfohlene Ladenpreis liegt bei 34,95 Dollar. Die Kindle-Version wird für 15,94 Dollar angeboten.

In Seattle wird dies geleugnet: „Tatsächlich senken wir die Preise“, betonte eine Amazon-Sprecherin gegenüber der US-Zeitung. Die niedrigen Preise seien der Grund, warum das Printgeschäft bei Amazon weiter wachse. 
Doch die Beweise sprächen für sich, heißt es in dem Artikel. Zwar seien die Preiserhöhungen schwer nachzuweisen, da der Online-Riese so häufig an der Preisschraube drehe – doch es gebe viele Belege und Beschwerden von Verlagen und Autoren. 
In den USA läuft eines von vier verkauften Büchern nach Schätzungen von US-Branchenexperten über das Amazon-Fließband. 

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