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Wandel oder Krise?

„Die Buchbranche befindet sich in einem Strukturwandel“, sagt Jesper Monthán, Verlagsleiter des großen Albert Bonniers Verlag, während Verleger Kristoffer Lind (Lind & Co.) deutlichere Worte findet: „Die Buchbranche befindet sich in einer Krise. Wenn wir keine neuen Geschäftsmodelle finden, haben wir ein Problem.“ Die Herausforderung für die Verlage, noch Geld zu verdienen, sei groß, egal ob mit digitalen oder mit gedruckten Büchern. „Die Ausgaben für das Lesen sind in den vergangenen fünf Jahren gesunken“, analysiert Richard Herold, Verlagsleiter von Natur & Kultur.

Das Fachmagazin „Svensk Bokhandel“ hat kürzlich sechs Verleger an einen Tisch gebeten, um über die Lage auf dem schwedischen Buchmarkt zu diskutieren. Die Probleme erinnern an den deutschen Markt:

  • Auflagen: Die Auflagen schrumpfen, was in einem kleinen Land wie Schweden mit generell niedrigeren Auflagen noch größere Auswirkungen hat als in größeren Märkten. Die großen Verlage sind stark abhängig vom Bestsellerglück und den Erfolgen von Camilla Läckberg und Liza Marklund.
  • Remissionen: „Hat der Verkauf nach sechs bis sieben Wochen nicht angezogen, schicken die Buchhandlungen die Exemplare bereits wieder zurück. Der Lebenszyklus eines Buches im Handel ist sehr kurz“, klagt Peter Wilcke, Geschäftsführer bei Norstedts nicht ohne Verständnis für die Lage des Handels: „Wer die Profitabilität steigern will, minimiert die Retourenrate, Lagergröße etc.“
  • Buchhandel: Einig sind sich die schwedischen Verlagsentscheider darüber, dass der stationäre Buchhandel als Schaufenster wichtig ist, um Bücher zu verkaufen. Herold: „Die engagierten Buchhändler werden überleben, die sich nur am Mainstream orientieren, werden es nicht schaffen.“
  • E-Books: Unsicherheit herrscht über Entwicklung des E-Books und die Auswirkungen. Lind: „Es ist klar, dass das E-Book große Chancen bietet, aber es ist eine enorme Veränderung. Ich mache mir Sorgen darüber, was passiert, wenn die stationären Buchhandlungen 10% der Belletristikumsätze verlieren.“

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