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Eine Milliarde für Nook Media?

Microsoft will das Digitalgeschäft vom weltweit größten Buchhändler Barnes & Noble offenbar komplett übernehmen. Wie TechCrunch berichtet, hat der Computerkonzern 1 Mrd Dollar für die Sparte Nook Media geboten, an der er zurzeit 17,6% hält. Microsoft hat demnach bereits konkrete Pläne für das E-Book-Geschäft. 
Das Technologie-Blog TechCrunch beruft sich auf interne Dokumente. Darin sei zu lesen, dass Microsoft nur am Digitalgeschäft – am E-Book Inhalte-Geschäft, den Lesegeräten und Tablets – interessiert sei und die College-Buchhandlungen, die auch unter dem Dach von Nook Media angesiedelt sind, außen vor seien. 

Das Tablet-Geschäft solle eingestellt werden, stattdessen könnten die Nook-Inhalte über Apps auf Tablets von Drittanbietern vertrieben werden, denkbar wäre auch die Integration der Apps auf den Windows-Tablets. Die auf E-Ink basierenden E-Reader von Barnes & Noble sollen zunächst weiter angeboten werden, bis die Nachfrage von selbst zurückgehe. 
Die Informationen passen ins Bild: Weil der US-Buchhandelsprimus Schwierigkeiten habe, mit der Finanz- und Markenmacht von Apple und Google mitzuhalten, werde die Sparte Nook Media künftig weniger eigene Hardware herstellen, berichtete die „New York Timesim Februar unter Berufung auf interne Quellen bei B&N. Stattdessen werde sich die digitale Sparte auf das Inhalte-Geschäft konzentrieren und Partnerschaften mit Samsung und Microsoft schließen, um Inhalte für fremde Geräte zu lizensieren.
Weder Barnes & Noble noch Microsoft wollten zu dem Bericht offiziell Stellung beziehen. Inzwischen wurde die Echtheit der Dokumente aber auch von einem Informanten der „New York Times“ bestätigt. Er gab allerdings zu bedenken, dass die Dokumente mehrere Wochen alt seien.
Gründer Riggio will das stationäre Geschäft übernehmen
Rückblick: Die Digitalsparte von Barnes & Noble wurde Ende 2012 gegründet. Unter dem Dach von Nook Media wurden die hauseigenen „Nook“-Geräte (Tablets und E-Reader), das E-Book-Inhalte-Geschäft sowie die College-Stores angesiedelt, die laut CEO William Lynch „vor dem Hintergrund eines explodierenden E-Marktes“ und der digitalaffinen studentischen Zielgruppe eine besondere Rolle spielten. 
Nook Media erhielt, wie berichtet, Finanzspritzen von Microsoft und der Verlagsgruppe Pearson, ist aber defizitär: Kürzlich warnte B&N davor, dass der Verlust im Nook-Geschäft 2013 höher ausfallen könnte als im vergangenen Jahr (hier mehr).
Im Februar hat Mehrheitseigentümer (30%) und Chairman Leonard Riggio ein Übernahmeangebot für den stationären Handel von Barnes & Noble in Aussicht gestellt, das die Ladenkette, den Online-Shop BN.com und den Buchverlag Sterling Publishers umfasst. Die Übernahmepläne wurden offiziell bestätigt. 

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