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Auf Kosten des Buchhandels

Der Schweizer Bundesrat will die Regelungen zur Mehrwertsteuer vereinfachen. Eine schlechte Nachricht für die ohnehin gebeutelte Buchbranche: Die Mehrwertsteuer für Bücher könnte von 2,5% auf 8% erhöht werden.
Zur Vereinfachung der Mehrwertsteuer liegen zwei Vorschläge auf dem Tisch: 
  • Bei der „Minimalvariante“ soll ein reduzierter Mehrwertsteuersatz nur für Nahrungsmittel sowie das Gastgewerbe gelten. Für andere Leistungen – darunter auch für Bücher – würde dann der Normalsatz von 8% gelten. 
  • Bei der „Maximalvariante“ würde der tiefere Satz weiterhin für alle bisher zum reduzierten Satz besteuerten Leistungen gelten – sowie zusätzlich für das Gastgewerbe und die Hotellerie. Um Steuerausfälle auszugleichen, soll dann der reduzierte Satz erhöht werden, so dass Bücher – statt wie bisher mit 2,5% – mit 3,8% besteuert würden. 
Der Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband (SBVV) kritisiert die vorgeschlagenen Modelle: „Wir würden noch teurer werden. Das vergrößert den Standortnachteil für den Schweizer Buchhandel“, erklärte SBVV-Geschäftsführer Dani Landolf dem Schweizer Radiosender SRF1 und kündigte Widerstand und Lobbyarbeit gegen die Absichten der Regierung an.

Die Schweizer Buchbranche hat ohnehin unter erschwerten Rahmenbedingungen zu leiden: 

  • Die Schwäche der europäischen Gemeinschaftswährung Euro gegenüber dem starken Schweizer Franken senkt die Umsätze und Gewinne der Verleger und Händler (hier im Detail nachzulesen).
  • Der Discounter Ex Libris spürte den Umsatzrückgang so stark, dass Filialen geschlossen werden müssen (hier mehr). 
  • Nachdem die Schweizer Bevölkerung die Buchpreisbindung durch Volksabstimmung ablehnte, hat der Preis- und Verdrängungskampf an Schärfe gewonnen. 

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