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Der Leser als Lotse

Das britische Start-up And Other Stories schreibt eine Erfolgsgeschichte. Subskriptionen bieten eine kalkulierbare Einnahmequelle. Ein Netzwerk aus internationalen Lesekreisen liefert die Basis für das Verlagsprogramm.  
Stefan Tobler hat viel zu tun. Gerade hat der Engländer Charlotte Links Roman „Der Beobachter“ ins Englische übersetzt, das zweite Buch der deutschen Erfolgsautorin, das bei der Hachette-Tochter Orion Books erscheinen wird. Und wenn er nicht übersetzt – der Sohn eines Schweizers und einer brasilianischen Mutter spricht nicht nur fließend Deutsch, sondern auch Portugiesisch –, hält ihn sein 2011 gegründeter Verlag And Other Stories auf Trab, der in Großbritannien wegen seines ebenso ungewöhnlichen wie erfolgreichen Konzepts auch außerhalb der Buchbranche auf große Aufmerksamkeit gestoßen ist: 
  • Sechs Neuerscheinungen veröffentlicht And Other Stories im Jahr, eine Mischung aus englischsprachigen Originalausgaben und Übersetzungen literarischer Titel aus aller Welt.
  • So international wie das Programm ist And Other Stories auch personell aufgestellt: Cheflektorin Sophie Lewis zum Beispiel lebt und arbeitet in Rio de Janeiro. Der Kontakt wird über regelmäßige Skype-Konferenzen gehalten. 
  • Ein Netzwerk aus internationalen Lesekreisen liefert die Basis für das Verlagsprogramm. Die Mitglieder aus Deutschland, Griechenland, Frankreich, Polen, Russland und vielen anderen Ländern lesen und diskutieren Bücher, deren englische Übersetzungsrechte noch nicht verkauft wurden, in der Landessprache und empfehlen Bücher, die besonders gut ankommen, nach England weiter. 
  • Alle Bücher erscheinen parallel gedruckt als Klappenbroschur und als E-Book (Kindle und Epub mit DRM) und kosten in beiden Formaten einheitlich 10 Pfund.
  • Für den wirtschaftlichen Erfolg des Verlags spielt Print eine Schlüsselrolle, denn Tobler setzt auf ein Subskriptionsmodell, das neben den Vertriebskanälen stationärer Buchhandel und Online-Shops eine weitere sehr wichtige, weil kalkulierbare Einnahmequelle darstellt. 
Wie das Subskriptionsmodell funktioniert und welche weiteren Kleinverlage sich erfolgreich positionieren, lesen Sie im buchreport.magazin 2/2013 (hier zu bestellen). 

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