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Altes Geschäftsmodell hat seine Daseinsberechtigung verloren

Der Herder-Verlag gehört zu den ältesten in Deutschland (1801 gegründet). Doch trotz der langen Print-Tradition zeigt sich der Verleger mit Blick in die Zukunft viel aufgeschlossener gegenüber digitalen Medien als viele seiner Kollegen in jüngeren Verlagshäusern. Im Videointerview skizziert Manuel Herder die Herausforderungen.
Herder beschreibt die „Emanzipation des gedruckten Wortes vom Papier“, mit der das gesamte bisherige Geschäftsmodell bei Produktion und Vertrieb seine Daseinsberechtigung verloren habe. „Wir müssen lernen, in der Vielfalt der medialen Möglichkeiten zu bestehen“, erklärt der Freiburger. Grundvoraussetzung sei eine medienneutrale Produktion, bei der Herder neuerdings auf die Verlagssoftware Pondus setzt.
Der Verleger erkennt einen grundlegenden Wandel im Leseverhalten, der sich besonders beim Sachbuch abzeichne. Dessen Lektüre müsse angesichts der vielen multimedialen Quellen vielfältig sein. Das klassische Sachbuch habe für Konsumenten an Attraktivität verloren. Lange Monographien seien nicht mehr so gefragt, auch Herder werde Inhalte künftig komprimierter aufbereiten. Der gesamte Verlag sei bereits in seiner Programmarbeit stark auf Zielgruppen hin ausgerichtet worden.
Hinsichtlich der Digitalisierung der Branche, bei der Herder früh dabei war (das gesamte Programm lag schon 2008 digital in PDF-Form vor), erklärt Herder: „Wir müssen lernen, da schöne Bücher zu liefern, wo Menschen schöne Bücher lesen möchten, und den gleichen Inhalt möglicherweise den gleiche Lesern mit interessanten Pricingmodellen in digitaler Form zur Verfügung stellen.“ Dabei setze er auf die Kooperation mit dem Buchhandel.  

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