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Die Dialogbereitschaft ist geheuchelt

Wir sind „zum Dialog bereit“ schreiben sich „rund 20 Verlage“ auf die Fahne und öffnen am 13. September ihre Tore für Urheberrechtskritiker, Leser und Partner. Doch auf Publikumsseite wird den Verlagen die Dialogbereitschaft nicht wirklich abgekauft, zeigt eine erste Stichprobe. 
Feedback auf den vom Börsenverein initiierten Aktionstag zum Urheberrecht „Zum Dialog bereit?“ aus einer Kurzumfrage auf buchreport.de
  • Nur knapp ein Viertel der Teilnehmer der nicht repräsentativen Umfrage befürwortet die Aktion. Ein „schlechtes“ bzw. „sehr schlechtes“ Zeugnis stellen dagegen zwei Fünftel aus. Innerhalb der Branche wird die Aktion etwas besser bewertet als in der Gesamtstichprobe, die sich größtenteils aus Endkunden zusammensetzt.
  • Zwei Drittel der Umfrageteilnehmer bezweifelt, dass die Branche wirklich zum Dialog bereit ist – Verleger und Buchhändler ebenso wie Endkunden. Die Dialogbereitschaft der Branche sei nur „geheuchelt“, heißt es von Seiten des Publikums.
  • Nur 9% wollen am 13. September eine Veranstaltung besuchen. 
  • Auch bei den Verlagen ist der Funke noch nicht übergesprungen. Für die Veranstaltung öffnen laut Verband „rund 20 Verlage“ ihre Tore. Konkret genannt in der Veranstaltungs-Liste werden nur 12 Verlage, davon sieben mit einem konkreten Programm. Mit dabei sind u.a. die Verlagsgruppe Random House, der Verlag Eugen Ulmer, die Cornelsen Schulverlage sowie De Gruyter.
  • Kritikpunkte der nicht beteiligten Verlage: Der Verband habe ihnen mit knapp sechs Wochen kaum Zeit eingeräumt; kleine Unternehmen seien mit der Organisation überfordert.
Mehr zum Thema im aktuellen buchreport.express 35/2012 (erscheint am Donnerstag, 30. August und ist hier zu bestellen).

Kommentare

3 Kommentare zu "Die Dialogbereitschaft ist geheuchelt"

  1. Also ich würde da schon hingehen. Da ist doch ein gerüttelt Maß an Realsatire zu erwarten – von Verlagen, die entweder kein Piraterie-Problem haben (die meisten der Teilnehmer) oder, falls sie es haben (aus diplomatischen Gründen habe ich die Liste wieder gestrichen; interessiert’s irgendjemanden?), auf diesem Gebiet zur Zeit ja nicht gerade durch Fachwissen auffallen. Aber, Leute, das wird schon noch! Einfach mal ein Weilchen die Erfahrungen der Musik- und Filmindustrie nachleben: zweistellige jährliche Schrumpfraten, Entlassungen, ganz kleine Brötchen etc.

    „Hey hey hey, ich war der goldene Reiter

    hey hey hey, ich bin ein Kind dieser Stadt

    hey hey hey, ich war so hoch auf der Leiter

    doch dann fiel ich ab, ja dann fiel ich ab“
    (Joachim Witt)

    • MANUEL!!! hör auf den Leuten auf den Wecker zu fallen, dann reden die nie vernünftig mit dir!

      • Liebe Katja,
        „sonst“ meintest Du wohl, nicht „dann“. – Ja, ich schreibe im Zweifelsfalle ein bisschen lauter, bevor ich nicht gehört werde. Und kriege mitunter durchaus „vernünftiges“ Feedback. Bei der Stiftung Warentest z. B. haben wir immer viel zu lachen, wenn es um das Thema Piraterie geht; aber da gehen wir auch pragmatisch damit um. Während andere Verlage anscheinend allen Ernstes glauben, sie kriegten das Problem mit Aussitzen oder solchen „Wir sind so lieb, kauft doch unsere Bücher!“-Appellen in den Griff. Also nein, da kann doch von Vernunft nicht die geringste Rede sein. Und so lege ich als Wecker halt meine Finger in die offenen Wunden der getroffenen Hunde. Klingeling!

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