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Wie der Showroom wieder Shoproom wird

Seit die „pure player“ im Onlinehandel den stationären Einzelhändlern im rasanten Tempo Marktanteile wegnehmen, gilt „Multichannel“ als Hoffnungsträger der Wettbewerber von Amazon & Co. Doch welche konkreten Vorteile sich für den Kunden ergeben, diese Antwort bleiben die Mehrkanal-Händler zumindest hierzulande meist schuldig. In den USA sind Firmen wie Walmart oder Nordstrom dagegen viel weiter.
Die „New York Times“ zeigt in einem Artikel, wie Einzelhändler die Online- und Offline-Welten intelligent verzahnen – um nicht nur als Showroom zu fungieren, in dem die Kunden ihre Onlinebestellung vorab unter die Lupe nehmen (was Best Buy dazu veranlasst habe, die Bar-Codes dahingehend zu verändern, dass damit keine Preisvergleiche z.B. per Smartphone angestoßen werden können).  
Einige Beispiele, die im NYT-Artikel aufgeführt werden:
  • Bei Walmart könnten Kunden seit April 2012 im Internet bestellen und die Ware vor Ort abholen und bezahlen (was für Kunden ohne Kreditkarte oder mit Ängsten, online zu bezahlen, interessant sei) – die Hälfte der Bestellungen über walmart.com werde inzwischen in den Geschäften abgeholt.
  • Beim Einzelhändler Sears gebe es die Möglichkeit, die bestellte Ware am gleichen Tag vor Ort abzuholen, ohne das Auto verlassen zu müssen – eine Art Drive-In, von dem beispielsweise Eltern mit Kindern im Autor profitierten. Sears wirbt damit, dass das Abholen maximal 5 Minuten dauert.
  • Bei der US-amerikanischen Kaufhaus- und Versandhauskette Nordstrom werde nicht nur der Onlinebestand auf der Webseite angezeigt, sondern auch der Bestand einzelner Geschäfte. Ist ein Artikel im Shop ausverkauft, könnten Kunden gezielt die Läden ansteuern oder den Artikel dort bestellen.
Ein ähnliches Angebot unterbreitet Thalia den Kunden mit einer Verfügbarkeitsabfrage für die gewünschte Buchhandlung: Auf der Webseite (und in der Thalia-App) ist eine tagesaktuelle Bestandsabfrage in der Filiale möglich, die aktuell in der Nähe der Nutzers liegt.

Kommentare

6 Kommentare zu "Wie der Showroom wieder Shoproom wird"

  1. Ich darf den deutschen Buchmarkt inzwischen schon mehr als 10 Jahre in unterschiedlichen Funktionen begleiten. Die „neuen“ Erfahrungen des „Multichannel“ kommen mir deshalb vor wie alter Wein in neuen Schläuchen! Als SoftPoint im Jahr 1999 einen der ersten Ansätze für Internet-Buchhandlungen in Frankfurt präsentierte, war klar, dass neben dem großen Katalog eines Barsortiments immer auch der aktuelle Status des beim Buchhändler vorrätigen Sortiments im Netz sichtbar sein muss. Nach Geschäftsschluss oder in der Mittagspause mal schnell nachschauen, ob mein Buchhändler um die Ecke ein bestimmter Titel sofort abholbar im Regal steht – das überzeugt jeden Endkunden und macht ihn zum Stammkunden. Wir unterstützen eine ganze Reihe von WWS-Systemen und tauschen mit diesen in Echtzeit Bestände und Bestellungen aus. Buchhändler, die diesen Vorteil erkannt haben, verzeichnen über-durchschnittliche Umsätze mit Ihren Stammkunden. Unter „http://www.bookshopnet.de“ finden Interessierte Näheres.

  2. Dorothea Redeker | 6. Juli 2012 um 15:17 | Antworten

    Na ja, innovativ sind diese Angebote wirklich nicht. Und Verfügbarkeitsanzeigen über vorrätige Titel in Filialen gibt es schon seit geraumer Zeit bei einigen Buchhandlungen, z. B. Osiander und Gutenberg Buchhandlung in Mainz

  3. Katja Splichal | 5. Juli 2012 um 17:21 | Antworten

    Ihr werden immer besser – Buchreport rocks!

  4. Richard Feldmann | 5. Juli 2012 um 17:13 | Antworten

     Da fragt man sich doch wirklich, ob man in einer völlig anderen Branche arbeitet. Thalia verkauft nun die Möglichkeit Bücher online zu bestellen und im Geschäft abzuholen als die absolute, ultimative Innovation im Buchhandel. Die meisten stationären Buchhandlungen die „nebenbei“ den Vertriebsweg Internet für sich entdeckt haben, bieten ihren Kunden diesen Service schon seit langem. Und meistens kommt dann auch noch kompetente Beratung hinzu. Man muss in Hagen schon sehr veerzweifelt sein, wenn man soviel heiße Luft produzieren muss um im Gespräch zu bleiben.

    • Hallo Herr Feldmann, was bei Thalia relativ neu ist, ist die Bestandsabfrage online für bestimmte Filialen, nicht der Abholservice an sich. 

  5. Buchhändlerin | 5. Juli 2012 um 15:36 | Antworten

    Lustig, dass gerade ein Titel als Beispiel genommen wird, der den 9.7. als Erstverkaufstag hat. Wie erklärt Thalia den Kunden, dass das Buch zwar vorrätig, aber noch nicht verkäuflich ist….

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