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Distanz zur Kindle-Verleihe

Die Entscheidung von Penguin, seine Geschäftsbeziehung zu OverDrive zu kappen, wirbelt jenseits des Atlantiks Staub auf. Viele Bibliothekare, aber auch Autoren sind sauer auf die Publikumsverlagsgruppe und machen in Online-Foren ihrem Unmut Luft. Seit vergangenem Freitag stellt Penguin US dem führenden Anbieter für digitale Bibliothekslösungen keine E-Books für die bibliothekarische Ausleihe mehr zur Verfügung.

Ganz überraschend kommt die Entscheidung allerdings nicht. Bereits im November hatte Penguin die Kontakte zu OverDrive auf E-Books und digitale Hörbücher aus der Backlist reduziert. Zwar verhandeln die geschiedenen Partnern hinter verschlossenen Türen weiter, Penguin führt nach eigenen Angaben aber auch Gespräche mit anderen Anbietern, denn grundsätzlich will sich der Verlag keineswegs aus dem Bibliotheksmarkt verabschieden.

Die Verlagsgruppe macht keinen Hehl daraus, dass ihr die enge Zusammenarbeit von OverDrive mit Amazon für dessen „Kindle Library Lending“-Programm ein Dorn im Auge ist. Vor knapp einem Jahr wurde die Kooperation in weiten Teilen der Medien und auch von vielen Bibliothekaren als großer Coup für das E-Book gefeiert, seitdem können die Nutzer einer städtischen Bibliothek auch E-Books für den Kindle ausleihen. Nach Angaben von Amazon nehmen bereits mehr als 11.000 Bibliotheken in den USA an dem Programm teil.

Doch nicht überall gab es Zustimmung, denn vor allem die großen Publikumsverlage sehen den Deal mit Vorbehalt. Auch die E-Books von Simon & Schuster und Macmillan sind in den amerikanischen Bibliotheken vorerst nicht für die Ausleihe zu haben.

Die Bibliothekare sind sauer, denn E-Books werden zunehmend nachgefragt. Das gilt auch für Deutschland: 10% aller öffentlichen Bibliotheken bieten E-Books in der „Onleihe“ an, für die das Digitalangebot DiViBib des Ekz Bibliotheksservice Titel zur Verfügung stellt. Die Schlüsseltrends des digitalen Wandels waren jüngst bei der Konferenz „Chancen 2012: Öffentliche Bibliotheken in der digitalen Welt“ in Stuttgart Thema (hier mehr).

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