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Bertelsmann ohne große Sprünge

Moderates Wachstum und Umsatzrendite über 10% – gemessen an der vor einem halben Jahr vorgenommenen Prognose hat Bertelsmann das vergangene Jahr plangemäß abgeschlossen – allerdings nur, wenn die Gütersloher den Kahlschlag in der früheren Club-Sparte herausrechnen. Das E-Book-Geschäft von Random House wächst weiterhin dynamisch.
Nach einer Mitteilung des Medienkonzerns auf Basis vorläufiger und ungeprüfter Zahlen wuchs der Konzernumsatz 2011 um rund 2% auf 15,3 Mrd Euro. Allerdings hat Gütersloh beim Vorjahresvergleich die nicht fortgeführten Club- und Buchhandelsgeschäfte der ehemaligen Direct Group herausgerechnet (was durchaus üblich ist) – tatsächlich schrumpfte der Konzernumsatz (bedingt durch den Verkauf der französischen Geschäfte, die über 600 Mio Euro einspielten) schätzungsweise um 2,5%.
Weitere Wasserstandsmeldungen aus Gütersloh:
  • Das Operating EBIT lag mit rund 1,7 Mrd Euro leicht unter dem Vorjahreswert (1,8 Mrd Euro). 
  • Gut abgeschnitten hätten besonders die „werbegetriebenen Geschäfte“ und das dynamisch wachsende E-Book-Geschäft.
  • Dem stünden die „planmäßigen Anlaufverluste für den Aufbau neuer Wachstumsplattformen“ und ein schwacher Geschäftsverlauf in einigen Druckbetrieben sowie Rückgänge in den Replikations- und Direktmarketinggeschäften (gemeint ist hier offenbar der deutsche Bertelsmann Club) gegenüber. 
  • Die Umsatzrendite lag bei etwa 11% (Vorjahr: 12,1%).
Die Veröffentlichung des vollständigen und testierten Jahresabschlusses erfolgt am 28. März 2012.
Mitte Januar hatte das „Manager Magazin“ vorab über die Bilanz berichtet (hier mehr). Demnach verzeichnete die Buchverlagssparte Random House weltweit einen Einnahmerückgang von 1,8 Mrd Euro auf rund 1,6 Mrd Euro. Der Gewinn sei von 173 Mio Euro auf ca. 165 Mio Euro gesunken. Die Zahlen erscheinen insofern einerseits plausibel, als Random House schon in der offiziellen Halbjahresbilanz die einzige Konzernsparte war, die beim Umsatz nicht zulegte; die Einnahmen sanken seinerzeit von 791 Mio Euro auf 787 Mio Euro. Aber: Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen stieg deutlich um über 72% auf 69 Mio Euro.

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