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Brasilien fördert seine Literatur jetzt weltweit

Der brasilianische Generalkonsul in Frankfurt, Cézar Amaral, hat bekanntgegeben, dass die „Fundação Biblioteca Nacional“, als Einrichtung des brasilianischen Kulturministerium ein neues Programm zur Förderung von Übersetzungen und Wiederveröffentlichungen brasilianischer Autoren aufgelegt hat. Dieses Programm hat ein Volumen von 7,6 Millionen US-Dollar bis 2020. Es ist damit Teil einer Gesamtstrategie der brasilianischen Regierung zur Verbreitung der Literatur seines Landes, das einer der 10 größten Buchproduzenten der Welt ist. „Unser Land ist heute ein wichtiger Protagonist auf internationaler Ebene. Und es ist eine strategische Entscheidung, unsere Kultur und Literatur in den unterschiedlichsten Idiomen überall in der Welt bekannt zu machen“, sagte die brasilianische Kulturministerin Ana de Holanda bei der Präsentation des Projekts auf dem Literaturfestival „Festa Literária Internacional de Paraty“ (FLIP). „Dieses Übersetzungsprogramm sorgt dafür, dass die Welt nicht länger nur die rasante wirtschaftliche Entwicklung Brasiliens sieht, sondern auch den stetig wachsenden kulturellen Reichtum“, sagte dazu Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse. „Und ich bin sehr gespannt auf die internationale Resonanz auf dieses enorme Wissen und die Ideen der Brasilianer.“
 
Die Übersetzungsförderung wird in Form von Zuschüssen in Höhe von 2000 bis 8000 US-Dollar ausgezahlt. Die Unterstützung zur Wiederveröffentlichung vergriffener Bücher kann in einer Höhe von bis zu 4.000 Euro gewährt werden. Anträge können jederzeit bis 2020 gestellt werden. Welche Verlage in den Genuss einer Förderung kommen, wird im dreimonatigen Rhythmus bekanntgegeben. Bis 2013, wenn Brasilien zum zweiten Mal  Ehrengast der Frankfurter Buchmesse sein wird, stehen zwei Millionen US-Dollar aus dem Programm zur Verfügung. Mit der Aufstockung staatlicher Unterstützung für Übersetzungen und Wiederveröffentlichungen reagiert der brasilianische Staat auf Vorschläge aus der deutschen Fachwelt, die 2010 auf einer Zusammenkunft im Generalkonsulat geäußert worden waren.
Der Präsident der Fundação Biblioteca Nacional, Galeno Amorim kündigte außerdem an, im September, anlässlich der Internationalen Buchbiennale von Rio de Janeiro ein Stipendiatenprogramm für Übersetzer zu starten: „Wir bereiten ein Aufenthaltsstipendium für Übersetzer vor, um ihnen Brasilien, unsere Kultur und die Lebensart der Menschen in dem Land, über das sie schreiben, näher zu bringen“, erklärte er. Das von der Fundação Biblioteca Nacional bis 2020 jährlich investierte Volumen ist das Zehnfache dessen was in den vergangenen zehn Jahren für Übersetzungsförderung bereitgestellt wurde. Ausschließlich ausländische Verlage dürfen das Programm in Anspruch nehmen. Dabei unterstützt das brasilianische Außenministerium das Kulturministerium bei der Verbreitung der Initiative mithilfe seiner Botschaften. Die staatliche Exportagentur Apex wird brasilianische Verlage zukünftig bei der Teilnahme an den wichtigsten Buchmessen weltweit unterstützen.

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