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Federleichte Schulranzen

Bis 2015 sollen alle Schulbücher in Südkorea digitalisiert werden. Dies berichtet u.a. der „Korea Herald“. Nach dem Willen der Regierung sollen alle Unterrichtsmaterialien der Schüler online zugänglich gemacht werden. Die Schüler sollen die E-Books über Computer, Smartphones, Tablets oder den Fernseher abrufen können.

Ab 2013 sollen zudem Schüler, die beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen nicht in die Schule gehen können, online unterrichtet werden. Schulungen sollen die Lehrer auf den digitalen Unterricht vorbereiten.

Für das Bildungsprogramm stellt die Regierung 2,23 Mrd südkoreanische Won (umgerechnet rund 1,4 Mrd Euro) bereit.

Und in Deutschland? Auch der IT-Branchenverband Bitkom forderte wiederholt die Einführung digitaler Schulbücher. Auf Nachfrage von buchreport  beantworteten die marktführenden Bildungsverlagsgruppen Ernst Klett und Cornelsen die im November laut gewordenen Forderungen mit einem „Ja, aber“. Zwar sehen sie sich ohne Weiteres in der Lage, Unterrichtskonzepte digital zur Verfügung zu stellen. Allerdings sei fraglich, ob die hohen Investitionen auch wirklich entsprechende Unterrichtsergebnisse bringen würden.

„Unsere Erfahrungen zeigen, dass guter Unterricht keineswegs nur eine Frage von technischem Equipment ist“, erklärte Cornelsen-Marketing-Geschäftsführer Wolf-Rüdiger Feldmann. „Man sollte daher genau hinschauen, an welcher Stelle Investitionen in das Bildungssystem wirklich notwendig sind.“ Ähnlich argumentiert Klett-Geschäftsführer Tilo Knoche: „Wir können uns sehr gut Medien vorstellen, die ein mehrkanaliges Lernen ermöglichen, eine hohe Aktualität besitzen und regelmäßig angepasst werden könnten. Momentan gibt es diesen Markt nicht, denn ein E-Book bedeutet für Schüler und Lehrer auch eine Mehrbelastung. Ein Buch ist in zehn Sekunden aus der Tasche geholt, auf dem Tisch aufgeschlagen und einsatzbereit. Wir sprechen zu viel über das, was man mit der Technik alles machen kann und zu wenig darüber, wo uns Technik wirklich helfen, unterstützen und entlasten kann.“

Kommentare

1 Kommentar zu "Federleichte Schulranzen"

  1. Katrin Vardanyan | 5. Februar 2013 um 23:13 | Antworten

    Und wollen wir nicht darüber sprechen, dass bevor ein Buch in wenigen Sekunden auf dem Tisch ausgepackt liegt, muss es zusammen mit anderen nicht weniger schweren Materialien in die Schule mühesam geschleppt werden. Die Schulbuchverlage können ihr Profit bei digitalenMedien einfach nicht verstehen und arbeiten imit der ganzen Kraft dagegen…packen recht absurde Argumente mit seriösen Minen aus und wollen sich kein bisschen Richtung Kunden-Nachfrage bewegen.

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