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Club wird neu sortiert

Nach der Filetierung der vergangenen Jahre war es nur eine Frage der Zeit, bis Bertelsmann die Geschäfte der Direct Group neu ordnet. Heute erfolgt das entsprechende öffentliche Signal: Der nach dem Verkauf des französischen Buchhandels-Geschäfts auf unter 500 Mio Euro Jahres-Umsatz geschrumpfte Unternehmensbereich wird zum Ende des Monats Juni als eigenständige Sparte aufgelöst. DirectGroup-Chef Fernando Carro übernimmt weiterführende Aufgaben im Konzern.

Die Details zur neuen Struktur:

  • Die verbliebenen Club- und Direktmarketinggeschäfte in den deutschsprachigen Ländern, in Spanien und Osteuropa werden organisatorisch künftig unter „Corporate Investments“ geführt, die im Bertelsmann-Vorstand Thomas Rabe verantwortet. Dazu gehören unter anderem die Aktivitäten von BMG im Musikrechtegeschäft sowie die Fonds Bertelsmann Digital Media Investments und Bertelsmann Asia Investments.
  • Für die osteuropäischen Buchvertriebsgeschäfte in Russland und der Ukraine sowie in Tschechien und der Slowakei werden strategische Optionen, die einen möglichen Verkauf einschließen, geprüft.
  • Mit der Neuausrichtung bleiben die vier Bereiche RTL Group, Random House, Gruner + Jahr und Arvato.

DirectGroup-Chef Carro bleibt für das verbliebene Club-Geschäft unter neuem Dach verantwortlich, soll aber weiterführende Aufgaben im Konzern übernehmen. Neue Mission: Wachstumsmöglichkeiten in Mittel- und Südamerika sowie in Spanien erschließen.

Hartmut Ostrowski, Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann AG, lässt sich in der Pressemitteilung wiefolgt zitieren: „Die Entscheidung zur Neuordnung der verbliebenen Clubgeschäfte stellt den Abschluss des Rückbaus der Direct Group und damit eines großen strategischen Arbeitspaketes dar.“ Das Management-Team um Carro habe den schwierigen und für die Mitarbeiter mitunter schmerzhaften Prozess mit großer Sensibilität gesteuert.

Carro selbst bedankt sich bei Board-Kollegen und Mitarbeitern der Direct Group. Und ergänzt: „Wir haben versucht, für jedes Geschäft eine gute Lösung zu finden und streben dies auch für die Geschäfte in Osteuropa an. Ich bin überzeugt, dass wir unsere Aktivitäten in Deutschland und Spanien erfolgreich weiterentwickeln werden.“

Im Interview mit buchreport.de hatte sich Carro Ende März 2011 zuversichtlich gezeigt, dass das deutsche Club-Geschäft nicht zur Disposition steht:

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