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Ein erweitertes Feld

Nach dem Prolog der Jahre 2008 und 2009 tritt der E-Book-Markt in diesem Jahr in die entscheidende Phase. Die Vorzeichen für eine Ausweitung der digitalen Nische zu einem Massenmarkt-Geschäft erscheinen positiv:

Bestseller: Immer mehr Verlage bieten ihre Bestseller-Aspiranten parallel zum Start der Print-Ausgabe auch digital an. Allein vom Juli zum November ist der Anteil der SPIEGEL-Bestseller, die auch als E-Book vorliegen, von 56 auf 68% gestiegen (Quelle: Price Waterhouse Coopers).

Angereicherte E-Books: Nach der Einführung des iPad im März reichern immer mehr Verlage ihre digitalen Bücher mit zusätzlichen Inhalten an (mehr hier, hier und hier). Im Oktober läutet Amazon mit dem „Singles“-Programm (E-Books mit 10000 bis 50000 Zeichen) die nächste Format-Runde ein (hier mehr).

Eigeninitiative: Die Erfolgsgeschichte von Barnes & Nobles („Nook“) vor Augen, entwickelt Thalia gemeinsam mit ausländischen Filialisten einen eigenen E-Reader. Der Start zur Frankfurter Buchmesse ist erfolgreich, der „Oyo“ rangiert im Weihnachtsgeschäft unter den Top 5 der meistverkauften Produkte bei Thalia. Auch Weltbild ist überrascht über den Erfolg des mit viel Marketing-Power aufs digitale Feld geschickten Billig-Readers Aluratek Libre; vier Chargen sind bis dato vergriffen.

Wettbewerb: Mit dem Markteintritt von Google im Dezember in den USA und im ersten Quartal 2011 in Europa werden die Karten neu gemischt. Amazon arbeitet auf Hochtouren, um die Vorteile des Google-Angebots (Lektüre auch im Browser, Einbindung in Shops von Buchhändlern) einzuholen. Perspektivisch hat Google gute Karten, sollte der New Yorker Richter Danny Chin das überarbeitete, aber seit dem Sommer offenbar auf Eis liegende Google Settlement durchwinken. Dann wüchse das E-Book-Programm von Google schlagartig um mehrere Millionen verwaiste Titel, die der Onliner dann verwerten dürfte.

Für viel Diskussionen sorgt die Kampfansage von Andrew Wylie an die US-Verlage, mit einem eigenen rein digitalen Imprint direkte E-Book-Deals mit Amazon abzuschließen. Am Ende lenkt der „Schakal“ ein, offenbar aus Angst vor juritischen Folgen.

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