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Postskriptum: Rowling reloaded

Hoffnung für Millionen Potter-Fans: Bei einem Auftritt in der Talkshow von Oprah Winfrey hat Joanne K. Rowling (Foto) nicht ausgeschlossen, dass es weitere Folgen der magischen Serie geben wird, die eigentlich mit Band Nr. 7 abgeschlossen war. „Man soll niemals nie sagen“, erklärte Rowling jetzt. „Ich könnte sicherlich ein achtes, neuntes und zehntes Werk schreiben.“ Auch der Zeitpunkt für das Erscheinen weiterer Folgen zeichnet sich bereits ab: Spätestens wenn Oprah Winfrey das Interesse an der Potter-Mutter verliert, kann es nicht mehr lange dauern.  

Viagra: Verschrieben

Mit „Sturz der Titanen“ (Lübbe) steht Ken Follett aktuell an der Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste. In einem Interview der „Bild“-Zeitung erklärt er mit einer sehr aufschlussreichen Formulierung sein „Bestseller-Rezept“: „Kürzen ist literarisches Viagra.“ Das erklärt auch, warum einem die Lektüre der Bücher weniger begabter Autoren mitunter wie ein flüchtiger Quickie vorkommt.  

Autor: Ausgebucht

In seiner Herbst/Winter-Vorschau kündigt Goldmann den neuen Roman „Ein Biss sagt mehr als tausend Worte“ von Christopher Moore an, dem Verfasser des großartigen Bestsellers „Die Bibel nach Biff“. Im Ankündigungstext teilt der Verlag u.a. mit: „Christopher Moore liebt – nach eigenen Angaben – den Ozean, Elefanten-Polo, Käsecracker, Acid Jazz und das Kraulen von Fischottern.“ Aha. Fans des US-Autors werden das mit gemischten Gefühlen lesen: Wenn er jetzt noch eine Vorliebe für Dinosaurierknochen-Mikado, Felsplatten-Memory und Alphorn-Boogie entwickelt, kommt er mit Sicherheit nicht mehr zum Bücherschreiben. 

Kandidaten: Kritikwürdig

Für Verwirrung sorgte bei den Kongresswahlen in Brasilien am vergangenen Sonntag eine Besonderheit des Wahlgesetzes: In dem südamerikanischen Land dürfen Kandidaten auch unter selbst gewählten Spitznamen antreten. So kam es, dass auf den Wahllisten etwa Barack Obama, Nelson Mandela, John Kennedy und Madonna vertreten waren. Aus Sicht des Buchhandels wäre eine solche Regelung auch hierzulande nicht unattraktiv: Die Nachfrage nach Kandidaten-Biografien dürfte sie ungemein anheizen.   

Gespräche: Gerettet

Als Service für die Buchmesse-Besucher unter unseren Lesern hier der Klappentext des Bandes „Ketzerische Essays zur Philosophie der Geschichte“ von Jan PatocŠka (Suhrkamp): „Die Geschichte beginnt mit der Erschütterung des naiven und absoluten Sinns in der fast gleichzeitigen und sich gegenseitig bedingenden Entstehung von Politik und Philosophie.“ Lernen Sie das einfach auswendig, dann machen Sie bei jedem Messe-Smalltalk eine gute Figur.

aus buchreport.express 40/2010

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